Schuss mit Luftdruckgewehr auf Nazi-Demonstranten in Bad Freienwalde

Schütze hat was gegen Rechtsextremisten

Pinnow (ipr) Während einer rechtsgerichteten Demonstration Mitte Juni in Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) war auf einen Demo-Ordner mit dem Luftdruckgewehr geschossen worden. Nach einer weiteren Vernehmung des Schützen ordnet die Polizei die Tat als politisch motiviert ein.

Am 12.06.2010 marschierten etwa 60 Kameraden aus den rechten Szenen der Uckermark, des Barnim, des Märkisch-Oderlandes und Berlins unter Führung der mittlerweile aufgelösten "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" (KMOB) durch Bad Freienwalde, um laut skandierend ein freies Jugendzentrum im ältesten Kur- und Badeort der Mark Brandenburg zu fordern. Räumlich getrennt davon hatten etwa 250 Menschen gegen den Aufmarsch der Nazis protestiert (siehe auch).

Während des Marsches durch die Stadt kam es zu einem gewalttätigen Zwischenfall. Ein laut Polizeiangaben alkoholisierte Bad Freienwalder schoss aus einem Kellerfenster heraus mit einem Luftdruckgewehr auf einen als Ordner eingesetzten Nazi und traf diesen am Arm. Die Verletzung wurde von Polizei und Staatsanwaltschaft als nicht erheblich dargestellt. Beobachtungen, dass der Schuss einen Angermünder Rechtsextremisten getroffen hatte, wurden bisher nicht bestätigt. Mitdemonstranten sprachen allerdings davon, dass der Beschossene geblutet habe, was aber den Aussagen der Polizei nicht unbedingt widerspricht.

Gegen den Schützen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Anfangs war man bei der Polizei davon ausgegangen, dass ihn die Lautstärke der Demonstranten gestört hatte. Bei einer weiteren Vernehmung hat der Täter sich laut Polizeipressestelle Märkisch-Oderland allerdings negativ gegenüber Rechtsextremisten geäußert, was zu einer Einordnung dieser Tat als politisch motiviert geführt hat.

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