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news >> 2025 >> 250213_01

13.02.2025

AfD-Wahlkampf in Templin

AfD-Kritiker bedroht, angegriffen und geschlagen

Templin (ipr) Junge AfD-Sympatisanten sollen am vergangenen Samstag in Templin während und nach einer AfD-Wahlveranstaltung Demonstranten bedroht und angegriffen habe. Der Staatsschutz ermittelt.

Während der AfD-Kreisverband Uckermark eine Wahlkampfveranstaltung auf dem Marktplatz abhielt, fanden gleichzeitig ebenfalls auf dem Markt zwei Gegenveranstaltungen statt.

Sie standen unter dem Motto "Nie wieder! Keine Faschisten in unsere Parlamente" und "Remigriert euch ins Knie. Gebt DIE PARTEI Plakate frei. Merz lass nach". Die Polizei zählte für die AfD- 80 und für die Gegenveranstaltung 105 Teilnehmer:innen.

Attacke verhindert


Hannes Gnauck und seine jungen Fans von denen drei den "White-Power"-Gruß zeigen.foto: privat

Am Sonntag meldete die Polzeidirektion Ost, dass etwa 10 Teilneh-mer der AfD-Veranstal-tung versucht haben, einen Info-Stand der Gegendemonstranten anzugreifen. Das konn-ten die Polizeibeamten verhindern. Augen-zeug:innen berichten, dass diese Angreifer zuvor mit dem AfD-Direkt-Kandidaten zur Bundestagswahl, Han-nes Gnauck, für Fotos posiert haben. Zuerst berichtete der Berliner Tagesspiegel darüber. Dass Angreifer auf den Fotos zu sehen sind, dementiert die Polizei nicht. Sie will aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen dazu gar keine Antwort geben.

Auf einem dieser Fotos zeigen mehrere Personen dieser Gruppe den "White-Power"-Gruß. Einen Fakt, den der AfD-Kreisvorsitzende Felix Teichner auf Facebook bestreitet: "Von Spannungen, einer aufgeheizten Stimmung oder gar von Ausschreitungen war nichts zu verspüren. Ebenso wenig wurden Bilder erstellt, auf denen Personen fragwürdige Gesten gezeigt haben." Gleichzeitig weist er den AfD-Kritiker:innen die Verantwortung für die Vorkommnisse zu: "Diese (Gegendemonstrationen) sind bereits von ihrer Intention her aggressiv und konfrontativ ausgerichtet und gehen gemeinhin mit zahlreichen Provokationen und Ausschreitungen gegenüber unseren Besuchern einher …". Von "Provokationen und Ausschreitungen" gegenüber den Besuchern der AfD-Veranstaltung schreibt die Polizei in ihrer Meldung allerdings nichts.

Bedrohung angezeigt

Im weiteren Verlauf des Nachmittags kam es zu einer Bedrohung an einem Teilnehmer der Gegenversammlung mit den Worten: "Wenn du mir nicht die Telefonnummer und die Adresse von deinem Kumpel gibst, dann schlage ich dich." Daraufhin erhielt der 22-Jährige AfD-Anhänger einen Platzverweis für den Rest des Tages und eine Strafanzeige.

Gejagt, getreten und geschlagen

Gegen 16:40 Uhr soll es dann zu Wortwechseln zwischen AfD-Sympatisanten und AfD-Kritikern am Dönerladen "City-Grill" gekommen sein, der dann in eine Verfolgungsjagd ausgeartet sein soll. An den Stufen zum Rossmann soll dann ein 21-jähriger AfD-Kritiker einen Tritt gegen das Schienbein und dann einen Schlag gegen das Ohr erhalten haben. Das Opfer soll sich dann in den Drogerieladen gerettet haben. Die Polizei konnte zwar die Daten von 12 Personen feststellen, es wird aber nach eigenen Angaben vom Mittwoch weiterhin gegen unbekannt ermittelt. Nach Zeugenaussagen soll auch dessen Freundin gejagt worden sein. Ob sie ungeschoren davongekommen ist, bleibt unklar.



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