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news >> 2022 >> 220723_01

23.07.2022

Vom Schreibtisch geräumt II

Der Nazi & der Friseur

Uckermark (ipr) In den vergangenen Wochen wurden Nazi-Schmierereien sowohl in Templin als auch in Angermünde entdeckt. In beiden Fällen tauchten Hakenkreuze auf. So etwas zieht immer Ermittlungen wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen nach sich.

Am Dienstagvormittag meldeten sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Templin bei der örtlichen Polizei. Sie hatten auf ihrem Streifengang an der Stadtmauer Nazi-Graffiti entdeckt hatten. Die Schmierereien enthielten einen Nazi-Gruß - „Sieg Heil“ oder „Heil Hitler“ - sowie mehrere Hakenkreuze. Auch an einer Sitzbank am Markt tauchte ein Hakenkreuz auf. Jetzt ermittelt der Staatsschutz der Direktion Ost, wer sich da betätigte und welche Motivation dahintersteckte.

Für eine zynische Erinnerung an die Ermordung von Bernd Köhler durch zwei Templiner Nazis in der Nacht zum 22.07.2008 war es drei Tage zu früh. Getötet wurde er in einer ehemaligen Werkstatt, die ihm gehörte und die direkt an der Stadtmauer liegt.

Vor einem Monat entdeckte eine Passantin in der Berliner Straße in Angermünde an Verkehrszeichen und Bauwerken Graffiti. Darunter befand sich auch ein Hakenkreuz, was sie veranlasste die Polizei zu informieren.

Gegenrede.info hat bei der Polizei nachgefragt, was es da sonst noch so zu lesen gab? „… nur Kritzeleien, die mit dem Nazisymbol nichts zu tun hatten“, war die Antwort. Unter anderem sollen die Worte „schlechter Friseur“ zu lesen gewesen sein.

Das sind sicher keine neuen Code-Worte in der Nazi-Szene. Friseure gibt es jedenfalls in der Berliner Straße in Angermünde glaubt man Google Maps. Aber vielleicht hat ja auch Edgar Hilsenrath mit seinem Roman „Der Nazi & der Friseur“ Einzug in den Angermünder Gymnasialunterricht gehalten und dort SchülerInnen verärgert.



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