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news >> 2019 >> 191111_01

11.11.2019

Freundin geschlagen, Hund geprügelt, "Sieg Heil" gerufen

Wenn einer "Petri Heil" nicht kennt ...

Prenzlau (ipr) Vor dem Strafrichter in Prenzlau muss sich seit September ein Mann wegen Verstoß gegen eine Gewaltschutzanordnung und wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten. Am Mittwoch dieser Woche fand der zweite Prozesstag statt.

Am Mittwoch stand ein "Sieg Heil" im Mittelpunkt der Verhandlung. Zwei Polizisten hatten diesen Ruf am Abend des 10. September 2017 am Igelpfuhl in Prenzlau gehört. Die Polizisten kontrollierten an diesen Tag Autos. Ein Mann ging an ihnen vorbei. Kurz darauf hörten sie ihn in ihrem Rücken "Sieg Heil" rufen. Die Polizisten drehten sich um und sahen drei Männer. Sie beendeten ihre Kontrolle und gingen zu dem Rufer. Der soll die Polizisten gefragt haben, was sie denn gegen "Petri Heil" einzuwenden hätten. Die Polizisten bleiben im Zeugenstand eindeutig, der Angeklagte habe "Sieg Heil" gerufen.

Die beiden jungen Männer, die von Denny P. begrüßt wurden, sollten ebenfalls vor Gericht aussagen. Aber nur Sebastian R. erreichte die Ladung. Der wirkt vor Gericht etwas bedrückt. Er gibt zu, selbst "Petri Heil" gerufen zu haben, genau wie Denny P. und Pascal H. Und das tue ihm leid. Der Richter ist irritiert und will vom Zeugen wissen, ob er die Bedeutung von "Petri Heil" kenne. Der stammelte was von << so was wie "Sieg Heil">>. Sebastian R. wusste bis zu diesem Mittwoch nicht, dass "Petri Heil" der traditionelle Gruß unter Fischern und Anglern ist. Da wundert es schon, dass er ihn gemeinsam mit dem Angeklagten gerufen haben will.


screenshot: ipr

Häusliche Gewalt

Die ehemalige Freundin des Angeklagten sitzt als Nebenklägerin im Prozess. Im Zeugenstand berichtet sie von Liebe auf den ersten Blick, schneller Schwangerschaft, ständigen Vorwürfen, Rumgebrülle von Denny P., von Schlägen ins Gesicht, Klingel- und SMS-Terror. Sie berichtet auch von Nachfragen der Nachbarn, ob sie Hilfe bräuchte. Sie hat verneint und alles gedeckelt.

Denny P. verfolgt ihre Aussage mal kopfschüttelnd, mal mit Händen vor dem Gesicht, mal gequält lächelnd. Die Aussage seines Opfers, seiner Ex und Mutter eines gemeinsames Kindes hat am Mittwoch nur begonnen und wird kommenden Freitag fortgesetzt.

Nachtrag

Der Angeklagte Denny P. trägt eine Sonne im Gesicht, eine schwarze Sonne. Zu sehen nicht im Gerichtssaal sondern auf seinem Facebook-Profil.



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