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news >> 2016 >> 161013_01

13.10.2016

Prenzlau: Drei Nur-Deutsche vor Gericht

"Negerschubsen" war keine gut Idee

Prenzlau (ipr) Gestern wurden zwei Nazis vor dem Prenzlauer Amtsgericht wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu Haftstrafen verurteilt. Ein dritter Mann erhielt eine Geldstrafe. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Rechtskräftig werden sie wohl auch nicht werden. Zu weit auseinander lagen gestern die Vorstellungen von Verteidigern und Gericht. Während die Verteidiger Freisprüche für ihre Mandanten forderten, entschied das Gericht 18 Monate Haft für Ramon A., 13 Monate Haft für Dennis F. und eine Geldstrafe von 65 Tagessätzen für Guido Z.

Freisprüche, weil die Verteidiger meinten, dass die einzelnen Taten auch nach der Beweisaufnahme ihren Mandanten nicht zugeordnet werden können.

"Afrikanischer Affe", "Bananenfresser", "Scheiß Neger", "Bimbo", "Geh doch nach Hause!". Verfolgen, stoßen, treten, mit zerkauten Wurstresten bewerfen oder in den Mund des Somaliers stecken. Rassistisch, fremdenfeindlich, herabwürdigend und gemeinschaftlich begangen: So sahen das dagegen der Staatsanwalt und der Strafrichter.

Ramon A. gilt für das Gericht als Anstifter und Guido Z. als Mitläufer, der sich rechtzeitig zurückgehalten hat. Und Dennis F. ist immer feste mittendrin. Die Strafen selbst sind Gesamtstrafen, die zusammen mit Strafen aus früheren Verurteilungen gebildet wurden.

Hoher Besuch

Erstaunlicherweise waren gestern Uckermärkische und Barnimer NPD Mandatsträger unter den Zuschauern im Gerichtssaal. Neben dem Kreistagsabgeordneten Sven Gläsemann wurde noch Thomas Haberland aus Joachimsthal gesichtet. Der Grund ihres Besuches blieb unklar. Noch vor Urteilsverkündung waren sie wieder verschwunden.



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