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news >> 2016 >> 161006_01

06.10.2016

Nazi-Aussteiger Steve Schmidt

Überraschung vor dem Arbeitsrichter

Eberswalde (ipr) Der Prozess vor dem Arbeitsgericht um den Rausschmiss von Ex-Nazi Steve Schmidt als Archivar der Stadt Angermünde endete am Mittwoch bereits nach wenigen Minuten.

Die streitenden Parteien teilten dem erstaunten Richter einmütig mit, dass man seit kurzem miteinander rede, um eine einvernehmliche Lösung in den Streit zu finden. Der nahm das zur Kenntnis und setzte beiden Parteien eine Frist bis zum 28. Oktober.

Zumindest von Seiten des neuen Bürgermeisters von Angermünde, Frederik Bewer, eine weise Entscheidung. Hatte doch das Gericht schon im Gütetermin darauf hingewiesen, dass in diesem Fall die Stadt Angermünde treuwidrig gehandelt haben könne. Wenn sich nämlich herausstellt, dass die "abgelegte Gesinnung" von Steve Schmidt der Grund für die Nichtverlängerung des Arbeitsvertrages gewesen ist.

Outing

Ein Bericht im Lokalteil der Märkischen Oderzeitung Mitte April hatte die Vergangenheit des jungen Archivars aufgedeckt. Dort wurde aber auch beschrieben, dass der Mann die Rechte Szene im Frühjahr 2014 verlassen hat. Auf seine letzten Amtstage hatte der scheidende Bürgermeister Wolfgang Krakow damit noch ein heftiges Problem am Hals. Er reagierte sofort und suspendierte den erst im Januar frisch eingestellten Archivar vom Dienst. Dann entschied er, den Vertrag des Archivars nicht zu verlängern.

Der 26-jährige Steve Schmidt war über neun Jahre in der rechten Szene und zuletzt Pressesprecher der NPD im Landkreis Oberhavel. Und er hatte seine Vergangenheit beim Einstellungsgespräch verschwiegen.

Erkenntnisse

Seit dem Frühjahr 2014 war er laut Brandenburger Verfassungsschutz nicht mehr politisch in Erscheinung getreten. Das deckt sich mit den Angaben von Steve Schmidt gegenüber der Moz. Heiko Homburg vom Brandenburger Verfassungsschutz wurde da ganz deutlich: "Uns liegen keine Erkenntnisse vor, die dagegen sprechen , dass er ausgestiegen ist."

Bernd Wagner von Exit-Deutschland bestätigt ebenfalls Schmidts Abkehr vom Rechtsextremismus, die er auch begleitet hat.



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