Gedenken an die Ermordung von Bernd Köhler

Ein Täter meldet sich zu Wort

Templin (ipr) Am Freitag gedachten der Bürgermeister von Templin, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung und Angehörige der Ermordung Bernd Köhlers und legten am Grab Blumen nieder. Der Mann war vor acht Jahren von zwei Nazis ermordet worden. Die lokale Presse war in diesem Jahr vor Ort. Der seit über eineinhalb Jahren in Freiheit lebende Sven P. hat seine eigene Botschaft.

In der Nacht zum 22. Juli 2008 wurde der 55-jährige alkoholkranke und erwerbslose Bernd Köhler von den beiden Nazis Sven P. (18) und Christian W. (21) in seiner Werkstatt in Templin gequält, zu Tode getreten und angezündet. Zuvor hatten ihn die beiden Männer durch die Stadt getrieben.

foto: ipr

Sven P. befindet sich seit dem 19. Januar 2015 auf freiem Fuß. Er hatte zwei Drittel seiner Jugendhaftstrafe abgesessen. Der zweite Täter, Christian W., wollte auch nach zwei Dritteln raus, scheiterte aber vor Gericht.

Die Botschaft

Wenige Stunden bevor sich seine Tat zum achten Mal jährt, postet der mittlerweile in Süddeutschland lebende Sven P. auf seinem Facebook-Profil ein Bild, das folgende Worte enthält: "Ich habe jede Menge Fehler gemacht." Das klingt sehr einsichtig. "Auf einige bin ich heute immer noch Stolz." Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Angehörigen seine Opfers! Auch wenn er natürlich nicht sagt, welche Fehler er meint.

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