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news >> 2015 >> 150325_01

25.03.2015

Nazi wegen Trunkenheit im Verkehr verurteilt

Ein echter Deutscher kann sein Fahrrad auch schieben

Prenzlau (ipr) Der Rechtsextremist Sebastian F. musste sich gestern wegen Trunkenheit im Verkehr vor dem Strafrichter am Prenzlauer Amtsgericht verantworten. Er wurde zu drei Monaten Haft verurteilt. Die Haftstrafe wurde zu vier Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Zusätzlich muss er 100 Sozialstunden leisten.

Jemand hat 1,83 Promille im Blut und fährt mit dem Fahrrad auf dem Fußweg am Nachmittag am Prenzlauer Polizeirevier vorbei. Ist das fahrlässig oder Vorsatz? Ist das eine alkoholtypische Ausfallerscheinung, eine Gedankenlosigkeit oder grenzenlose Dummheit?

Man nehme eine Betriebsfeier, ein paar Flaschen Bier und ein Paar Gläser Schnaps, dazu Sebastian F. und seine ansehnliche Vorstrafenliste politischer und alkoholbedingter Art und schon können derartige Fragestellungen eine Bedeutung bekommen.

Sebastian F. wurde in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Als Wohnsitz gab der 29-jährige Schlosser die JVA Wulkow an. Dort sitzt er für sechs Monate bis Anfang August ein, weil er einen vietnamesischen Ladeninhaber den Hitlergruß gezeigt und ihn beleidigt hatte. Unter Führungsaufsicht steht er, weil er vor 13 Jahren beteiligt war als in Potzlow Marinus Schöberl ermordet wurde.

Gestern verzichtete er auf einen Verteidiger und rang doch nach Fassung als die Staatsanwältin eine dreimonatige Haftstafe ohne Bewährung forderte. Sie sah einen bedingten Vorsatz für seine Fahruntüchtigkeit. Um ihr etwas entgegen zu setzen, fehlten ihm die Worte. Die fand der Richter. Er entschied, Sebastian F. habe fahrlässig gehandelt. Immerhin habe er nach eigenen Angaben eine Stunde nichts mehr getrunken bevor es sich auf sein Rad schwang. Dazu kommt, er sei nicht angehalten worden, weil er Schlangenlinien fuhr sondern weil er den Fußweg mit dem Rad benutzte. Zum Schluss konnte Sebastian F. noch maulen, dass wieder alles bei gegenrede zu lesen sein würde. Dann klickten die Handschellen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Nicht aller Tage Abend

Sebastian F. muss sich demnächst noch einmal vor Gericht verantworten müssen. Er soll einem Mann ins Gesicht geschlagen und dessen Handy zerstört haben als er auf seinem Fahrrad an ihm vorbeirauschte. Der Mann hatte in einem früheren Verfahren gegen Sebastian F. ausgesagt.



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