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news >> 2014 >> 141211_01

11.12.2014

Fackelmarsch gegen das Flüchtlingsheim in Angermünde

Da brennt nichts an!

Angermünde (ipr) Demnächst werden 50 Flüchtlinge in die Angermünde Notfallunterkunft einziehen. Im Netz sammeln sich die Unzufriedenen. Doch auf die Reihe kriegen sie nichts. Im Gegenzug soll ein eingeschlafenes Bürgerbündnis gegen Nazis wachgeküsst werden.

Obwohl die Facebook-Gruppe "Uckermark gegen Überfremdung und Asylmissbrauch" ständig wächst und Admin Max Münchow jubelt "333 es läuft doch;)", zeigt sich Co-Admin Matthias Jenrich alias Schnappy Schnappy Mia enttäuscht: "Nur Mitglieder is nix es müssen och alle kommen und das organisieren muss laufen". Vor einer Woche klang das alles viel euphorischer. Da wollte man noch einen Fackelmarsch organisieren und hatte sich bei der Polizei erfolgreich nach den Modalitäten erkundigt. Das war es aber auch. Die Knaben sind der beste Beleg dafür, dass Angermünde dringend "frisches Blut" braucht.

Mittlerweile haben auch NPDler wie Sven Barthel und der uckermärkische Kreistagsabgeordnete David Weide den Weg in die Gruppe gefunden. Dazu ist die alte FNUM Clique um Marian Fleske, Steven und Norman Günther und André Krüger nun fast vollständig vertreten. Obwohl die Jungs demo-geübt sind, halten sie sich mit ihren organisatorischen Erfahrungen offensichtlich zurück.


screenshot: ipr

Den Versuch revisionistische Texte wie "Auschwitz: Das Schweigen Heideggers" von Roger Dommergue als Diskussionsgrundlage in die Gruppe einzuführen, werden wohl scheitern. Da postet man lieber den Brandenburg Aktuell Beitrag zu Pegida von Dienstag. Immerhin wurde dort ihre Facebook-Gruppe erwähnt.

Schindlers Kiste

In Angermünde soll das Bürgerbündnis für eine gewaltfreie, tolerante und weltoffene Stadt wiederbelebt werden. Das regte der junge Grünen-Stadtverordnete Robert Schindler diese Woche in der Stadtverordnetenversammlung angesichts von geplanten Aktionen gegen den Zuzug von Flüchtlingen an. Und sogar der in Sachen Asylbewerberheim und Nazi-Zuzug nach Angermünde sonst so schweigsame Bürgermeister Krakow soll seine Unterstützung signalisiert haben. Ein erstes Informationstreffen zur Ideensuche und Absprache ist für Freitagabend geplant.

Fakten für die Überfremdungstheoretiker

In diesem Jahr wurden bis zum 30.November 252 Personen aus Eisenhüttenstadt in der Uckermark untergebracht. 109 Asylbewerber sind bis Jahresende noch aufzunehmen. Gegenwärtig leben 426 Asylbewerber im Landkreis. 182 Asylbewerber leben mittlerweile in Wohnungen, die im Kreisgebiet verteilt sind.

Die Vorbereitungen für die dann noch in diesem Jahr aufzunehmenden 109 Asylbewerber laufen weiter auf Hochtouren. Die Unterbringung wird sowohl im Übergangswohnheim erfolgen als auch in weiteren Wohnungen. Hierfür stehen bereits 26 Wohnungen zur Verfügung, die derzeit ausgestattet werden.

Im Heim in Prenzlau leben jetzt 250 Menschen. Im 1. Quartal 2014 werden noch Container für weiter 90 Flüchtlinge hinzukommen. In Templin werden gegen Ende des kommenden Jahres etwa 100 Flüchtlinge in ein Übergangswohnheim einziehen können. Die Notfallunterkunft in Angermünde ist zunächst auf 50 Plätze begrenzt. Insgesamt leben in der Uckermark etwa 122.500 Menschen.

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Toralf schrieb am 11.12.2014
Was ist jetzt eigentlich wird die Demo gemacht und gibt es auch eine gegendemo? Ich werde bei der gegendemo auf jeden Fall dabei sein.

Irmela Mensah-Schramm schrieb am 11.12.2014
...oder doch ?
Langsam kann ich die schon verschliffen wirkenden Begriffe wie "Weltoffenheit, Toleranz..." etc nicht mehr hören!
Was darunter verstanden wird, sehe ich allerorts auf meinen Aktionstouren: Widerspruch über Widerspruch! Ich nehme eines jeoch immer wieder wahr, ob in Brandenburg, Berlin, Sachsen oder anderswo - Ost wie West: die Tolerierung und die Ignoranz des alltäglichen Rassismus im öffentlichen Raum.
Und da ist auch Angermünde keine Ausnahme!

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