[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2014 >> 141001_01

01.10.2014

fisherman's friends I

Eine neue Nazi-Partei zeigt sich in der Uckermark

Angermünde (ipr) Auf der Website der noch jungen Nazi-Partei "Der III. Weg" wird über eine erste Info-Veranstaltung in Brandenburg berichtet. Weder werden Personen noch der Ort genannt. Allerdings deutet einiges auf die Uckermark hin.

Bereits seit Ende Juli findet man auf der Facebook Seite dieser Partei ein Foto, das eine unbekannte Person mit der Parteifahne auf dem Wolletzsee zeigt. Der Wolletzsee ist ein beliebtes Naherholungsziel der Angermünder.


Badefreuden am Wolletzseescreenshot: ipr

Das Foto zeigt eine Person mit blaugeblümter Hose, die eine grüne Fahne hochhält. Sie und der Fotograf befinden sich mit einem Tretboot auf dem Wolletzsee. Im Hintergrund ist das Strandbad zu erkennen. Das Tretboot besitzt eine Rutsche. Ein Badespaß für Familien.

Dazu der Kommentar : Ein See von vielen, in der Uckermark. 35°C, tausende Badegäste und eine blaue Fahne für das Wasser. Eine grüne Fahne für den III. Weg, für die Zukunft jener Deutsche, die es noch sein wollen. Wir grüßen alle Badefreunde!" Die Facebookseite ist allerdings seit vorgestern gesperrt.

Der III. Weg – was ist das?

Seit September 2013 organisierten sich süddeutsche Nazis für den Fall eines Verbots des Nazi-Netzwerks "Freies Netz Süd" (FNS) im III. Weg . Gegründet wurde die sich selbst als nationalrevolutionär bezeichnende Partei nach eigenen Angaben am 28. September in Heidelberg.

Nach den Razzien im Juli 2013 und Ermittlungen in einem Vereinsverbotsverfahren suchten die Mitgliedsgruppen des FNS nach neuen Organisationsformen und gingen dabei gleichzeitig lokale und überregional Wege. In Fürth entstand die "Bürgerinitiative Soziales Fürth", in München und Augsburg die "Bürgerinitiative Ausländerstopp" und in der Oberpfalz die "Bürgerinitiative Soziale Alternative Oberpfalz". Parallel dazu wurde überregional die Organisierung als "Der III. Weg" vorangetrieben.

Wie kommt "Der III. Weg" in die Uckermark

Im Februar 2014 haben sich die Nazis Matthias Fischer und dessen Frau Tanja mit den beiden Kindern in Angermünde niedergelassen. Die Motive dafür sind unklar. Sie bewohnen dort ein großes Anwesen nahe dem Zentrum. Einige Jahre zuvor waren bereits die Eltern von Tanja Fischer und die Schwester in das nahegelegene Pinnow gezogen.

Matthias Fischer gehört seit Jahren zu den profiliertesten Nazis in Bayern. Sein Name stand schon auf der "Garagenliste" des späteren NSU-Killers Uwe Mundlos, die im Rahmen der Durchsuchungen im Januar 1998 beschlagnahmt wurde und dann in der Versenkung verschwand.

Bis zum Verbot im Juli 2014 gehörte Matthias Fischer zu den führenden Kadern des "Freien Netzes Süd". Gemeinsam mit Tony Gentsch betrieb er den Nazi-Versand "Final Resistance". Gemeinsam mit seiner Frau kandidierte er auf der Liste der "Bürgerinitiative Soziales Fürth" für den dortigen Stadtrat. Auf der Website des FNS wurde er als Vertreter des III. Weges bezeichnet.

Der Bericht über die Veranstaltung des III. Weges in Brandenburg ist der erste deutliche Hinweis, dass Matthias und Tanja Fischer ihre politische Arbeit in der Uckermark begonnen haben.

Nachtrag

Die politischen Ziele des III. Weges finden sich auf deren Website http://www.der-dritte-weg.info



Ihre Meinung

zurücknach oben