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news >> 2013 >> 131115_01

16.11.2013

Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender Enertrag AG, im Gespräch mit gegenrede.info

"Wir müssen dieses Versprechen immer wieder erneuern."

Dauerthal (ipr) Nazis in Brandenburg kennen nur noch ein Thema: Die Hetze gegen Flüchlinge, die derzeit vermehrt auch nach Brandenburg kommen und die Einrichtung weiterer Übergangsheim notwendig machen. Auf den zahlreichen Nazi-gesteuerten Facebook-Gemeinschaftsseiten "Nein zum Heim in ..." wird versucht, eine Pogromstimmung zu erzeugen.

In Pasewalk attackieren Brandenburger Nazis eine Polizeikette im Umfeld eines unterbundenen Rechtsrock-Konzertes. Vor zwei Wochen zerren zwei unbekannte Männer eine polnische Bürger zwischen Pasewalk und Löcknitz aus seinem Auto und schlagen ihn zusammen. Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender des Winstromproduzenten Enertrag AG, positioniert sich.

gegenrede.info: Als im Januar 2008 in Löcknitz neun Autos polnischer Einwohner durch Nazis beschädigt wurden, protestierte die Belegschaft der Enertrag spontan und öffentlich. Wie fanden Sie das damals.


Jörg Müller im Gesprächfoto: ipr

Jörg Müller: Das fand ich selbstverständlich. Wenn unsere Werte und Normen derart angegriffen werden, muss jeder dagegen aufstehen. Auch wenn das nicht immer selbstverständlich ist. Wir müssen dieses Versprechen immer wieder erneuern.

gegenrede.info: Was würden Sie einem Nazi sagen, der zum Beispiel als Mechatroniker im Bereich Windkraft arbeitet?

Jörg Müller: Nach meiner Erfahrung helfen Belehrungen da immer recht wenig. Ich würde ihn fragen, warum und mit welchem Ziel er diese Haltung vertritt?

gegenrede.info: Und dann?

Jörg Müller: Wir sind ein Unternehmen mit Mitarbeitern aus fünf unterschiedlichen Ländern. Und Gleichbehandlung und Gleichrangigkeit Aller unabhängig vom Geschlecht, vom Alter, von sexuellen Vorlieben, von Religion ist hier von Anfang an selbstverständlich. Das wird auch so bleiben. Dafür stehe ich und alle unsere Mitarbeiter. Diese Erfahrung auch zu haben, wir sind in Europa tätig. Das ist eine tolle und gewinnbringende Erfahrung. Da kann ich auch nur Allen dazu raten. Geht mal in ein anderes Land.

gegenrede.info: Wurden Sie schon mal mit dem Bild vom Nazi aus den Neuen Bundesländern konfrontiert?

Jörg Müller: Nein, in den Länder in den wir tätig sind, habe ich in keinem einigen Fall von solchen Vorwürfen gehört.

Sie unterstützen gegenrede.info finanziell. Warum tun Sie das?

Jörg Müller: Wir wollen damit unseren Teil beitragen zu einer toleranten und offenen Gesellschaft. Fehlertoleranz und Toleranz ist die Vorraussetzung für eine positive Entwicklung. Und da ein öffentliches Zeichen zu setzen und gegenrede.info zu unterstützen, finden wir einfach toll.

gegenrede.info: Danke für das Gespräch

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