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news >> 2013 >> 131017_01

17.10.2013

Nach verhindertem Rechtsrock-Konzert in Pasewalk

Brandenburger wieder frei

Pasewalk (ipr) Der 24-jährige Neuruppiner Rechtsextremist, der am Samstag wegen eines vorliegenden Haftbefehls erst einmal ins Gefängnis musste, ist wieder frei. Der Mann hat seine offene Rechnung bei der Justiz beglichen, bestätigte der Neubrandenburger Pressestaatsanwalt.

Am Samstagabend hatte Marvin K. mit mehreren Rechtsextremisten versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen. Die Polizei war mit 120 Mann zu einem Grundstück zwischen Pasewalk und Viereck angerückt, um ein illegales Nazi-Konzert zu verhindern.

70 Tage Knast im Gepäck

Ab 19 Uhr blockierten die Beamten die Zufahrt zum Konzertgelände und wiesen die ankommenden Konzertbesucher ab. Vor der Absperrung bildete sich eine Gruppe von rund 100 Nazis. Aus dieser Gruppe heraus wurden die Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen. Vier Beamte wurden durch Wurfgeschosse leicht verletzt.

Anschließend versuchten mehrere der rechten Kameraden, die Polizeikette gewaltsam zu durchbrechen. Der Anführer der Gruppe soll sich mit den Worten: "Wir machen sie nieder!" auf die Polizisten gestürzt haben. Die Beamten sprachen von einer äußerst aggressiven Stimmung. Gegen Marvin K. wird nun wegen Landfriedensbruch ermittelt. Bei der Feststellung der Personalien kam heraus, das ein Haftbefehl wegen einer nichtbezahlten Geldbuße vorlag. 70 Tagessätze zu 10 Euro waren offen.

Bei dem Mann handelt es sich um einen führenden Kader der "Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland", der schon mehrfach als Anmelder auch von NPD-Veranstaltungen in Erscheinung getreten ist.

Das Konzert sollte im Gehege 3 stattfinden. Auf diesem Areal hat es in der Vergangenheit schon mehrfach Nazi-Konzerte gegeben. Im August 2012 hatte die NPD-Postille "Deutsche Stimme" dort ihr jährliches Pressefest veranstaltet. Dagegen protestierten knapp 2.000 Menschen. Organisiert wurde der Protest vom Aktionsbündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!"

Im Juni dieses Jahres hatte der Landkreis Vorpommern-Greifswald das auf dem Gelände befindliche Gebäude, einem ehemaligen Schweinestall, baurechtlich gesperrt und damit der Polizei die rechtliche Handhabe gegeben, das dort geplante Konzert zu unterbinden. Die Beamten sprachen insgesamt 41 Platzverweise gegen angereiste Konzertbesucher aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt aus, die sich bereits auf dem Gelände befunden hatten.

Wo war das Bündnis am Samstag?

Das Aktionsbündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!" hat nichts davon gewusst, dass im Schweinestall in Pasewalks Ortsteil Gehege ein rechtsextremistisches Konzert stattfinden soll. Das betonte Pasewalks Bürgermeister Rainer Dambach (parteilos) gegenüber der Pasewalker Zeitung. Bei Lesern dieser Zeitung hatte es für Verwunderung gesorgt, dass die Stadt Pasewalk von der Polizei informiert worden ist, dass ein rechtes Konzert stattfinden soll, das Bündnis aber keine Gegenveranstaltung organisiert hatte.

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Irmela Mensah-Schrammm schrieb am 18.10.2013
So stimmt 's ja wieder: "Frei - National-(angeblich auch noch) sozial"............
Wen wunderts, dass man vor Ort so fest "schläft"?
Schließlich war man beim "Toleranzfest" 2012 auch nicht bereit, mir mit etwas Farbspray behilflich zu sein, um u.a. ein großes Hakenkreuz in der Nähe zu verdecken (übermalen)...................

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