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news >> 2013 >> 131004_01

04.10.2013

Nachschlag zur Bundestagswahl

Braune Nester in der Uckermark

Pinnow (ipr) Im Wahlkreis 57 "Barnim-Uckermark I" erhielt die Direktkandidatin der NPD zur Bundestagwahl 3,4 Prozent der Stimmen. Die NPD dagegen nur 2,7 Prozent der Zweitstimmen. Damit hat sich das Wahlergebnis im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl verschlechtert.

Das Ergebnis bedeutet keine Entwarnung. Vor vier Jahren gab es noch keine Alternative für Deutschland (AfD). Der höhere Stimmenanteil für die Bernauerin Aileen Rokohl erklärt sich aus der Tatsache, dass die AfD gar keinen Direktkandidaten hatte. Der antieuropäische Newcommer hatte nur um Zweitstimmen geworben.

Braune Nester

Gegenrede.info bezeichnet Orte und Wahllokale als "Braune Nester", in denen Aileen Rokohl ihre Stimmen im Verhältnis zum Wahlerkreisergebnis zumindest verdoppelt hat. Das war in 21 von 240 Wahllokalen beziehungsweise Orten der Uckermark der Fall. In weiteren 25 Wahllokalen überquerte sie die fünf Prozent Hürde.

Als Braunes Nest kann man somit die Stadt Brüssow bezeichnen. Dort erreichte die NPD-Kreisvorsitzende 7 Prozent der Stimmen. Insgesamt liegt das rechte Wählerpotential in der Kleinstadt bei knapp 10 Prozent. An der Spitze liegt mal wieder das Wahllokal in Bagemühl mit 11 Prozent, gefolgt von Menkin mit 9,7 Prozent.

In der Gemeinde Randowtal geben ihr 8,9 Prozent der Bürger die Stimme. Im Wahllokal Wollin an der A11 schlägt sie mit 31 Prozent sogar alle anderen Direktkandidaten. Auf der östlichen Seite des Randowbruchs in der Gemeinde Casekow stechen die Orte Blumberg mit 7,2, Petershagen mit 14,7 und Wolterdorf mit 8,7 Prozent für die NPD-Frau hervor.

Von Land in die Stadt

Es sind die kleinen Orte beziehungsweise Ortsteile der Uckermark in den sich die NPD eingenistet hat. Damit relativiert sich allerdings auch das Ergebnis. So reichen im Wohnort des NPD Kreistagsabgeordneten Sven Barthel 10 Stimmen, um ein Wahlergebnis von 15,4 Prozent zu erreichen. In Niederlandin sind es 15 Stimmen, um auf 10,1 Prozent zu kommen. In den Zentren der größeren Städten der Uckermark überschreitet die NPD lediglich in Schwedt in drei Wahllokalen und in Prenzlau in einem Wahllokal die 5 Prozent-Marke. Die 34 Stimmen für Aileen Rohkohl bedeuten am Georg-Dreke-Ring in Prenzlau allerdings nur 5,3 Prozent.



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