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news >> 2013 >> 130122_01

22.01.2013

Urteil im Prozess um den Überfall am Bahnhof Britz

Staatsanwalt: "Feige, Brutal, Verachtungswürdig …"

Eberswalde (ipr) Drei Nazis, die aus dem Umfeld der mittlerweile aufgelösten "Freien Nationalisten Uckermark" kommen, sind gestern vor dem Jugendschöffengericht in Eberswalde wegen gemeinschaftlich begangener schwerer Körperverletzung zu Jugend- und Haftstrafen von 12, 14 und 16 Monaten verurteilt worden. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Zusätzlich dürfen die Männer 200 bis 300 Sozialstunden ableisten. Das Gericht folgte bei der Strafzumessung in vollem Umfang den Anträgen des Staatsanwalts.

Die drei Männer hatten vor knapp zwei Jahren auf dem Britzer Bahnhof einen 29-jährigen Mann niedergeschlagen und als er am Boden lag auf ihn eingetreten. Sie hatten von dem Mann erst abgelassen als weitere Personen auf den Bahnsteig kamen.

Zwei der Täter, die Brüder Norman (20) und Chris (23) G. waren geständig. Dem dritten, Jean Paul Alfred J., konnte man die Beteiligung durch Zeugenaussagen nachweisen. Nicht geklärt werden konnte, ob ein Schlag mit der Taschenlampe von J. zu der Platzwunde auf dem Kopf des Opfers führte. Zu den Motiven wollte sich keiner der Angeklagten äußern. An die Aussage kurz nach der Tat, dass Worte wie "Zecke" oder "Zeckenschwein" gerufen worden sein sollen, konnte das Opfer 20 Monate später vor Gericht nicht mehr eindeutig erinnern.

Dass die Nazis erwischt wurden, lag daran, dass der Trupp am Abend zuvor mit einem blauen Corsa in eine Polizeikontrolle geraten waren und man sich dort die Namen notiert hatte. Mit demselben Corsa sind die Nazis auch in der Nacht unterwegs gewesen. Dazu kam, dass das Opfer geistesgegenwärtig die Rückscheibe des Corsas durch den Wurf eines Cutter-Messers beschädigte und so den Wagen markierte.

Obwohl es vorab Absprachen zwischen Gericht, Verteidigern und Staatsanwalt gab, ist das Urteil gestern nicht rechtskräftig geworden.

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michel schrieb am 22.01.2013
ach nee? da hat die staatsmacht mal wieder unerbittlich zugeschlagen und das obwohl doch nur ein paar patrioten ihr land verteidigt haben, sowas aber auch. 200-300 sozialstunden, das ist doch mal was, da kann man sein land mal so richtig auf vordermann bringen. aber, wie will einer sozialstunden leisten, wenn er schon im bau sitzt, oder gibts da spezielle "social-jobs" für zwischenmenschliche nächstenliebe? bin gespannt wann der nächste von den jungs einfährt. gab 's da nicht mal ein lied von den ärtzten mit 10 kl. jägermeistern? "zehn kleine exfnumler..."

Irmela Mensah-Schramm schrieb am 22.01.2013
Immerhin hat der Staatsanwalt in Eberswalde den brutal - verachtenswerten Hintergrund des widerlich dumpfen Nazischlägerangriffs erkannt. Jedoch wundert mich das sanfte Strafmaß, mit dem die Nazis ja immer wieder rechnen können.
So auch in Sachsen gegen "Sturm 34", wo die angeklagten Nazis nur (!!!) zu Bewährungsstrafen verurteilt worden sind. Dagegen können NazigegnerInnen kaum mit der juristischen Milde rechnen. Jüngstes Beispiel nun mal wieder in Sachsen, wo einem Blockierer eine 22 monatige Gefängnisstrafe - ohne Bewährung - aufgebrummt wurde, zudem mit nicht nachweisbaren Anschuldigungen......
Ach ja, wer sich konsequent gegen die Nazis hierzulande engagiert, ist ein Extremist!
Man kann sich immer wieder nur wundern, wie die Demokratie angeblich verteidigt, eher aber mit den Füßen getreten wird.
Der beste Beleg ist der um sich greifende bundesweite Verfassungsschutzskandal um den NSU!

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