Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark |
07.11.2012 Neues vom NachbarnDie NPD in der ZivilgesellschaftPinnow (ipr) Der Nordkurier hat vergangenen Freitag auf den Einfluss von Nazis in Vereinen des früheren Ücker-Randow Kreises hingewiesen. Dabei wurden drei Beispiele genannt und ein Skandal übersehen. Ein Kleinbus mit den Vereinslogos eines Sportvereins rollt zu einer NPD-Demonstration. Ein NPD Funktionär engagiert sich im Schützenverein. Bei Jugendspielen steht ein NPD-Kreistagsmitglied als Schiedsrichter auf dem Fußballplatz. Pfeiffen Das NPD-Kreistagsmitglied heißt Dirk Bahlmann, und er hat in Löcknitz zur Pfeife gegriffen. Er hat natürlich - wie das jeder Schiedsrichter tut – das Spiel beeinflusst. Dass er das Spiel im Sinne der NPD verpfiffen hat, darf doch arg bezweifelt werden. Interessant ist auch nicht der Bahlmann sondern die Argumente der Vereinsoberen bei der Kritik an dem Pfeifen des NPD Mannes. Sven Reinke, Geschäftsführer von Pommern Löcknitz zum Nordkurier: "Es stimmt, Bahlmann hat ein Spiel unserer Mannschaft gepfiffen", so Reinke. "Er ist aber ein Vater wie jeder andere auch, die NPD keine verbotene Partei, von daher werde ich seine Hilfe nicht ausschlagen." Sponsern Spannender ist da schon der Schachzug der Rechtsextremisten, einen Firmenkleinbus beidseitig mit dem Vereinslogo des VfB Pommern Löcknitz zu versehen. Damit dürfen dann die Fußballer am Wochenende zu ihren Auswärtsspielen fahren. Gleichzeitig soll dann dieser Kleinbus auch von den NPDlern für Fahrten zu Demonstrationen der Nazi-Partei genutzt worden sein. Konkret nennt die Zeitung eine Fahrt nach Nürnberg am 1. Mai 2008. Der Fahrer damals soll laut Nordkurier Dirk Bahlmann gewesen sein. Eine Stellungnahme des Geschäftsführers zu dieser Doppelnutzung war wohl nicht zu bekommen. Pommern Kleinbus am 1. Mai 2008 in Nürnbergfoto: redok.de Ballern Als drittes Beispiel beschreibt der Nordkurier den Fall des Strasburger Schützen Hartmut Kneider. Kneider, bis vor wenigen Wochen NPD-Mitglied und sogar Vorsitzender des Kreisverbands Barnim-Uckermark, sitzt als Mitglied der Revisionskommission im Vorstand des Schützenvereins SV Strasburg 1419. "Ein ganz normales Mitglied", nennt ihn Pressewart Ralf Wieczorek. "Der hält das raus aus dem Verein." Die Politik meint er wohl. Zwickmühle Erstaunlich ist die Aussage des Innenministeriums, dass man keine "belastbaren Erkenntnisse" von den Demoreisen der NPDler unter dem Vereinslogo des VfB Pommern Löcknitz habe. Egal wie man den Stein schiebt, entweder schlafen Staats- und Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern oder Staats- und Verfassungsschutz informieren das Innenministerium nicht richtig. In beiden Fällen wäre das ein Skandal. Nur keiner merkt es. ______________________________________ Irmela Mensah-Schramm schrieb am 07.11.2012 Paule schrieb am 07.11.2012 anti-anti-anti schrieb am 07.11.2012 ______________________________________ Ihre Meinung |