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news >> 2011 >> 110412_01

12.04.2011

Elektronische Post aus der NPD Barnim-Uckermark

"Viele Grüße aus der Zentrale des Bösen"

Pinnow (ipr) Mehr als 60.000 E-Mails aus dem Inneren der rechtsextremen Partei wurden im Februar 2011 verschiedenen deutschsprachigen Medien zugespielt. Ein paar davon betreffen auch den NPD-Kreisverband Barnim-Uckermark und erreichten Ende März gegenrede.info.

Die E-Mails wurden im Zeitraum Mai 2010 bis Februar 2011 verschickt. Darunter sind Mobilisierungsaufrufe, Einschätzungen zu politischen Aktionen, Privates, Telefonnummern und Organisatorisches zu finden.

Große Probleme scheint die NPD Barnim-Uckermark mit ihrer Websitebetreuung zu haben. Aus den E-Mail Texten geht hervor, dass im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes vom 4. September 2010 es nur schwer gelang, die Adresse des Verantwortlichen von Marco Rhode auf Irmgard Hack zu ändern. So heißt es unter Anderem:

"Anstatt Marco R. kann Irmgard Hack eingesetzt werden - ist alles abgesprochen mit ihr ... Eine Kontaktnummer habe ich auch, Dir sende ich Dir heute Abend, da ich jetzt auf Arbeit bin ... Wärst Du so lieb, dies zu ändern ? Wenn ich Roy darum bitte, dann ist es in nem halben Jahr noch nicht geändert und ich weiß auch nicht, ob er das kann ... Vielen Dank."

Mit Roy ist Roy Grassmann aus Bernau gemeint, dem früheren Führungskader des "Nationalen Bündnis Preußen", dessen Namen er heute noch in seiner E-Mail-Adresse ("preussen-bund") führt. Im Oktober 2010 schien dann endlich ein neuer Website-Betreuer gefunden. Rene Herrmann von der Märkischen Aktionsfront (M.A.F.) sollte sich dazu bereiterklärt haben, berichtete Aileen Götze aus Bernau:

"ich habe heute mit Kamerad Rudi (Rene Hermann) aus Golzow gesprochen, ob er nicht bereit wäre, unsere Weltnetzseite zu "übernehmen", sprich: Berichte reinsetzen,werben, aktuell halten etc. Roy fehlt ja leider die Zeit und auch das Internet, um diese Aufgabe richtig zuerfüllen.Rudi würde das machen ...
Jetzt benötigt er die Zugangsdaten oder wie ist das weitere Vorgehen ?
"

Ansprechpartner für diese Frage war im Oktober 2010 Sven Haverlandt, Kreisvorsitzender des NPD Kreisverbandes Dahmeland.

Auf zu neuen Ämtern


Christoph Ziese bei einer Nazi-Ver-
anstaltung in Schöneiche am
27.11.2010foto: andreas domma

Eine neue Rolle im Kreisverband bekommt der Wolliner Rechtsextremist Christoph Ziese zugewiesen. Er soll das Amt Politik im Kreisverband übernehmen. Das meldete der Kreisvorsitzende Hartmut Kneider aus Güterberg im Dezember 2010 an Ronny Zasowk, der im Landesverband dieses Amt inne zu haben scheint. Jedenfalls ist er unter der ensprechenden E-Mail-Adresse erreichbar. Der Kreisvorsitzende Kneider war begeistert von einem Flugblatttext, den Ziese gemeinsam mit Andreas Hofmann im Vorfeld des Brandenburgtages in Schwedt zum Thema Fachkräftemangel verfasst hatte und teilte das auch dem NPD Landesvorsitzenden Klaus Beier mit. Dazu die Aufforderung mindestens 1000 Flugblätter zu drucken:

"hier das von meinen Jungs entworfene Flugblatt. Ich persönlich finde es hervorragend geschrieben und würde mich freuen , wenn es ohne Änderungen in den Druck gehen könnte. Bei eventuellen Rückfragen setze Dich bitte direkt mit den Autoren in Verbindung. Wir benötigen wenigstens 1000 Exemplare. Wenn wir Schwedt den Tag zuschütten sollen , brauchen wir natürlich mehr. Es liegt in Deinem Entscheidungsbereich. Wann können wir ca. mit dem fertigen Druck und dem Erhalt rechnen?
Flugblatt ist im Anhang.
Die Autoren des Flugblattes sind die Kameraden Andreas Hoffmann und Christoph Ziese
"

Christoph Ziese kritisierte bereits im Mai 2010 in einer E-Mail an NPD-Kader Ronny Zasowk den Aktionismus der NPD und auch den im Sommer 2010 versuchten Demonstrationsmarathon der freien Kräfte aus dem Barnim, der durch zahlreiche Gegendemonstrationen und Blockaden massiv gestört wurde und dann mit den Hausdurchsuchungen bei den Angehörigen der "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" jäh endete.

"ich weiß nicht, ob kleine Demos und Kundgebungen unserer Sache sonderlich dienen.Könnte mir gut herleiten, dass sie einen gegenteiligen Effekt haben. Ich denke, mein Einwand wäre zumindest zu diskutieren. Sehen uns ja am Sonnabend.
Ich bringe übrigens Mario sowie eine Führungsperson der Freien Nationalisten Uckermark mit, letzter hat viel mit diesen blöden KMOB-Typen zu tun, die mit Ihren Demos auch mehr schaden als nutzen.
"

Bei der Führungsperson der "Freien Nationalisten Uckermark" handelte es sich höchstwahrscheinlich um Marian Fleske oder René Krüger aus Angermünde und zu den "blöden KMOB-Typen" gehörte auch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Robert Gebhart aus Bad Freienwalde. Die vier Männer waren bereits am 27. März 2010 während einer Unterbrechung bei einer Nazi-Demonstration in Neuruppin bei einem ausführlichen Gespräch beobachtet worden.

Neues von Häuserkampf

Neugierig macht die Domain unter der Christoph Ziese zu erreichen ist, "dt-dlm.de". Es handelt sich dabei um eine sogenannte MiniGmbH, deren Gründung seit dem 01.11.2008 durch das Gesetz zur Modernisierung der GmbH-Rechts möglich ist. Das Stammkapital beträgt in diesem Fall einen Euro. Die d.t. DLM UG (haftungsbeschränkt) ist eine EinEuroGmbH mit Sitz in Berlin, die im Bereich des Gebäudemanagements tätig ist und als deren Kontaktperson Christoph Ziese genannt wird.

Zum Schluss noch ein Aufruf des Brandenburgischen NPD-Landesvorsitzenden Klaus Beier vom Februar diesen Jahres, der klar macht, dass die rechtsextreme Partei das ehemalige Stasigelände in Biesenthal trotz des Rückzuges von Mike Sandow aus der Parteiarbeit und der Devasta GmbH immer noch kontrolliert:

"Liebe Kameraden,
wer nicht nach Sachsen-Anhalt fährt, der hilft bitte den Kameraden in Biesenthal!!!
Beste Grüße
Klaus
Arbeitseinsatz in Biesenthal
Am Sonnabend, den 12. Februar 2011, findet ab 10.00 Uhr ein Arbeitseinsatz im Biesenthaler Objekt statt.
Jede helfende Hand wird gebraucht, damit wir dort einiges schaffen können :-) ….
"

Trotzdem ist Mike Sandow in der rechten Szene weiterhin aktiv. Gemeinsam mit NPD-Aktiven wie Aileen Götze und Ingo Pannier betreibt er laut Rechercheteam Biesenthal seit einigen Monaten den Verein "Märkisches Familien- und Hilfswerk". Der Sitz liegt im Ahrensfelder Ortsteil Blumberg, auf dessen Gelände Pannier zusammen mit Jana Michaelis einen Reiterhof betreibt. Michaelis gilt, so das Rechercheteam, als der neonazistischen "Gemeinschaft deutscher Frauen" nahe stehend. Und noch eine Ergänzung zur Überschrift. "Viele Grüße aus der Zentrale des Bösen" war die Grußformel, die eine Person aus der Buchhaltung der Parteizentrale in Berlin in einer E-Mail an einem NPDler im Barnim verwendete.

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anti anti anti schrieb am 17.06.2011
@wolfgang
beim erneuten durchlesen meines beitrags fällt mir leider erst jetzt auf, dass ich so bescheuert geschrieben habe, dass man annehmen könnte, dass ich dich bei der "zentrale des bösen " einordne. das ist ein versehen und grobe oberflächlichkeit.
verzeihung

anti anti anti schrieb am 15.04.2011
haben die nazis etwa ausgang erhalten, dass sie mit ihrem braunen geschmiere alle seiten hier bekleckern müssen. spaßig sind sie allemal, weil sie denken, dass sie spaßig sind. der w. ist fast genauso spaßig wie der steven. wie war seine selbstanal-lyse am 25.3. (artikel: ermittlung wegen hausfriedensbruch...)?: "... wir sind böse feige und hundsgemein... deswegen gibt es ja noch euch als hoch angesehener ausgleich zur unser Diktatur.
ihr, die ihre Hände in Unschuld baden und immer erst an die Familien denken bei feigen Brandanschlägen oder hetzkampangen..."
man muß nazis nicht kennen, nur lesen. am ende: ob ziesi oder stevi - alles der gleiche braune kloakengehalt.

Wolfgang schrieb am 13.04.2011
Vielleicht sollte die NPD Barinim-Uckermark Peter Huth die Betreuung ihrer "Weltnetzseite" andienen, dann wäre diese wenigstens aktuell auf dem Laufenden. Oder noch besser: einfach ein link setzen zu www.gegenrede.info!
Grüße aus der Zentrale der Guten!

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