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news >> 2010 >> 100811_01

11.08.2010

Randbemerkung

Ein bisschen Gewalt darf sein

Pinnow (ipr) Die Online-Community Jappy ist immer wieder eine Fundgrube für Informationen über das Außen- und Innenleben der rechten Szene in der Uckermark. Sie outen sich über ihre Namen wie Odin, Systemfehler oder braune Eule. Sie finden sich in Coms gegen Kinderschänder und Punks, sie herzen ihre Heimat und manchmal kokettieren sie auch mit der Gewalt.


So tauchen im Gästebuch des 21-jährigen Marian L. aus Schwedt, der den Freien Nationalisten Uckermark (FNUM) zuzurechnen war, abstruse Gewaltfilmsequenzen auf: Da tritt in einem Linienbus ein Uniformierter einem Fahrgast ohne Vorwarnung gegen den Kopf. Ein Frau um die 40 haut einer anderen quasi im Vorbeigehen die Faust ins Gesicht.

Dass sich der FNUMler bei Jappy kranker Junge nennt, hat schon etwas von Selbsterkenntnis. Eine witzig gemachte Fotoattacke auf Polizisten in Kampfmontur "Komm her Bulle!!! Bekommst was auf’s Maul!!!" in Fraktur und fehlerhaftem Deutsch darf da natürlich auch nicht fehlen. Eingestellt wurden die Bildgrüße von einem 17-jährigen Kumpel von Marian L. aus Schwedt.

Im Fotoalbum eines 25-Jährigen zur rechten Szene Templins zählenden, der 86 Jappy-Freunde dazu eingeladen hat, Bilder zum Thema "Kumpis" hochzuladen, findet sich auch eine Foto des Templiners Christian S: Glatze, Bomberjacke, rechte Hand aufs Herz und ausgezogener Teleskopschlagstock in der Linken. Und Odin9999 kommentiert: "komm wir gehen uns austurben". Eine eindeutige Botschaft wäre da nicht der Kommentar des Ex-Templiners und Ex-FNUMlers Steven G: "Nicht mal damit siehst gefährlich aus!".

Nachbemerkung von Peter Huth

Anlass zu dieser Randbemerkung war eine Leserzuschrift, die gegenrede.info heute zum Artikel "Sieben auf einen Sreich" erreichte. Dort schrieb jemand mit dem Pseudonym „romper“: "gut gemacht ex fnum nichts gefallen lassen!und an den roten aus pinnow,es gab mal zeiten da hätte man dich aus den dorf geja... in diesen sinne d.d.d“.

Aus dem Pseudonym - Romper Stomper ist die fiktive Geschichte einer Gruppe neonazistischer Skinheads in Melbourne, Australien. Der Film beinhaltet teilweise sehr drastische Gewaltdarstellungen – und dem Text der E-Mail ergibt für mich eine sinnlose Bereitschaft zur Gewalt, Gewaltverherrlichung oder Gewaltfaszination.

Gestern Abend wurde in Prenzlau ein 17-jähriger Jugendlicher während einer Auseinandersetzung durch einen Messerstich verletzt. Die Verletzung war zum Glück nicht lebensbedrohlich. Bleibt die Frage warum der 22-jährige polizeibekannte Täter den Streit nicht hatte anders lösen können als mit dem Messer. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.

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michel schrieb am 17.08.2010
Mir will einfach nicht in die Birne, worüber sich der Steven hier empört. Ist es nicht die Aufgabe eines Journalisten "tiefer zu kramen". Zumal man das lesen von diesen hochintellegenten weltenretter-jappy-profilen 1. nicht "tiefer kramen" nennen kann und 2. dieses lesen manchmal auch echt nerven kostet, dass tatsächlich (Scherzens-)geld angesagt wäre.
Danke Peter, dass Du für uns die Scheiße anschaust, mir wärs echt zu krank!
Im übriegen möchte ich nicht wissen wer tatsächlich alles Kohle mit den erfassten Profildaten verdient, bestimmt nicht der Peter! Da füttern die feinen kleinen Weltenretter lieber die großen Weltnetzkonzerne zwecks besserer Manipulation und Vermarktbarkeit ihrer "Herrenrasse".
Das sind doch echte revolutionäre Taten!
Deutschland hat noch eine Zukunft, solange die Rechten Spacken bei Jappy und nicht im märkischen Sand "spielen"!
der Michel

Axel Krumrey schrieb am 17.08.2010
Lieber Steven,
erstens kann ich nicht erkennen, was das mit "Schnüffeln" zu tun haben soll, wenn man sich auf öffentlichen Forumsseiten informiert und da noch dazu von dummer Gewaltverherrlichung quasi erschlagen wird. Zweitens ist mir unklar, was das dann mit "Geld verdienen" gemeinsam hat. Und drittens, ist die Dreistigkeit und Blödheit jener Personen, die auch noch stolz auf ihr primitives Nazi-Sein sind eher traurig als lächerlich. Und ganz ehrlich, mit deinem Beitrag qualifizierst du dich auch nicht unbedingt für höhere Aufgaben, liegst aber wohl im NPD-Intelligenz-Durchschnitt.

norman g. schrieb am 16.08.2010
Die Zeitungen haben früher das Niveau ihrer Journalisten gehabt und haben jetzt das ihrer Leser. [Karl Kraus];)

Steven schrieb am 11.08.2010
Langsam wird es echt lächerlich das sie immer tiefer kramen müssen um überhaupt halbwegs ein Artikel zusammen zu kriegen. Jetzt wird schon mit schnüffeln auf online Profilen Geld verdient um den K(r)ampf gegen rechts aufrecht zu erhalten.
Herr Huth machen sie bitte weiter so man hat ja sonst nichts zum lachen.

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