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news >> 2010 >> 100702_01

02.07.2010 Stand 03.07.2010

Durchsuchungen bei der Kameradschaft Märkisch Oder Barnim (KMOB)

KMOB soll verboten werden - FNUM löst sich auf

Frankfurt (Oder) (ipr) Die Polizei in Brandenburg und Berlin hat am frühen Freitagmorgen 23 Objekte der rechtsextremistischen "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" (KMOB) durchsucht. Über 130 Beamte und Beamtinnen sollen dabei im Einsatz gewesen sein. Sie beschlagnahmten etwa 5000 Gegenstände, darunter Waffen und etwa 3000 Stück Propagandamaterial.

Die Polizei glaubt Beweise dafür gefunden zu haben, dass die KMOB juristisch ein Verein ist, der verfassungsfeindliche Ziele hat. Neben zahlreichen Fahnen, Propagandamaterial, 33 Handys, 337 Waffen, darunter Messer, ein Softair-Maschinengewehr, Schlagringe und Teleskopschlagstöcke wurde auch die Kasse der KMOB mit 1300 Euro Bargeld und Quittungen gefunden. Dazu noch Schulungsmaterial und einen Verhaltencodex für die Kameraden der KMOB. Bei der Überraschungsaktion sei kein Widerstand geleistet worden und auch festgenommen wurde niemand, sagte ein Polizeisprecher.

Seit Gründung der Kameradschaft Anfang 2007 hätten einzelne KMOB-Mitglieder 16 Strataten verübt, hieß es. Dazu gehörten Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruch, Volksverhetzung und Brandstiftung.


Beschlagnahmtes Material auf der Pressekonferenz im Polizeipräsidium Frankfurt (Oder)foto: unbekannt

Am Nachmittag sprach der Präsident des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder), Arne Feuring, auf einer Pressekonferenz von einer "guten Chance", die Kameradschaft zu verbieten. Die Prüfung werde insbesondere wegen der zahlreichen beschlagnahmten Datenträger einige Zeit in Anspruch nehmen. Angesichts der hohen Zahl von Waffen werde zudem geprüft, ob es sich um einen militanten Verein handele. Es wäre in diesem Jahr das bundesweit erste Verbot einer rechtsextremen Gruppe.

Die von großem Aktionismus geprägte KMOB hatte seit Mai unter der Überschrift "Märkische Aktionswochen" mehrere Aufmärsche in Ostbrandenburg organisiert, darunter in Bernau, Eberswalde, Bad Freienwalde und Strausberg. In fast allen Fällen war es dem Bündnis "Brandenburg Nazifrei" gelungen, die Demonstrationen zu blockieren oder ganz zu verhindern. Lediglich in Bad Freienwalde konnte die KMOB marschieren. Unklar ist, was aus der Demonstration in Manschnow (Küstriner Vorland) wird, die die KMOB für den 10. Juli schon vor Monaten angekündigt hat. Auf ihrer Website steht jedenfalls der Termin noch.

Enge Verbindungen hält die KMOB zu Mitgliedern des in Berlin verbotenen Vereins "Frontbann 24", den "Freien Nationalisten Berlin Mitte" und den "Freien Nationalisten Uckermark (FNUM)

FNUM löst sich auf

Nach Angaben von Marian Fleske, einem Mitbegründer der Freien Nationalist Uckermark, hat sich die FNUM aufgelöst. Wörtlich heißt es in einer E-Mail, die gegenrede.info am Freitag erreichte:
"so peterle hier mal was zum staunen die fnum gibt es nicht mehr wir haben uns auf gelöst so jetzt kannste dir gepflegt ein runter holen und schon mal den antrag für harz aus füllen weil ohne uns bist du ja nichst mehr wa
mehr infos werden sie auch nicht bekommen ich finde es recht ja auch denn gründe brauchen sie doch nicht
".

Dass dies eine Reaktion auf die an diesem Morgen durchgeführten Hausdurchsuchungen im Umfeld der KMOB ist, liegt doch sehr nahe. Die vor knapp einer Woche neu geschaltete Website der FNUM ist ebenfalls wieder aus dem Netz verschwunden.

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Axel Krumrey schrieb am 13.07.2010
Wer sich hier Namen wie "Göth" gibt, sollte mal schnell sein Mundwerk zügeln und aufpassen, dass nicht noch mehr persönliche Angriffe gefahren werden. Ganz offensichtlich meint hier jemand, sich an dem Kommandanten des Konzentrationslagers Plazow bei Krakau, Amon Göth, orientieren zu müssen. Das spricht für sich und belegt, wie nötig es ist, massiv gegen Gruppierungen, die solche Spinner beherbergen vorzugehen.

Danke für den wichtigen Hinweis. Mehr zu Göth gibt es bei Wikipedia zu lesen (die redaktion).

göth schrieb am 05.07.2010
dit priewechen der oberknaller haut parolen raus die er nicht mal selbst versteht ich zitiere,,sadistische gedankenspiele und menschenverachtend die ganze szenerie ?.. lotharchen aber fein aufgepasst auf damaliger kaderschulung der sein hirn durch menschenverachtener systempropagander vernebelt.. aber ohne dieser braunen szenerie die er zitiert wäre er ja arbeitslos und kann seiner arbeit wie aufkleber entfernen nicht mehr nachgehen...

Lothar Priewe schrieb am 04.07.2010
Die Kameradschaften kommen und gehen. NPD/DVU/REP bleiben. Sie sind diejenigen, die rechtsextremistisch-nationalsozialistisches Gedankengut konservieren, verwalten und aufgemotzt auf neuere Zeiten wieder in Verkehr bringen. Und das zum großen Teil mit regulären Steuergeldern! Eine klare eindeutige Strategie der Zivilgesellschaft und des verantwortlichen Staates dagegen liegt nicht vor.
Leidtragende sind hauptsächlich die Jüngeren, die sich gegen diese Scheinideologie nicht effektiv wehren können, zum Teil in sich aufnehmen und sich damit am Ende identifizieren. Kinder und Jugendliche kommen völlig problemlos an rechtsex. Ideologieträger heran kommen und der "Normalbürger" steht im besten Fall fassungslos daneben und weiß nicht, was er tun soll, bzw. er unterstützt es sogar! Bestes Beispiel: Todesstrafe für Kinder... .
Immer mehr greifen besonders bei der jüngeren Generation Fragmente der rechtsex. Gedankenwelt oder gar die ganze "braune Suppe". Natürlich ist es traurig, wenn dafür sogar unsere Steuergelder draufgehen. Man kann die (offiziellen) "Braunen" so besser beobachten. Aber ob das den Schaden aufwiegt, der in den Köpfen unserer Kinder angerichtet wird, ist zumindest fraglich. Rechrsextrem sein ist bei Jugendlichen schon lange kein Grund mehr, gemieden zu werden.
Kontinuierlich nimmt seit 20 Jahren der Anteil bei Jugendlichen und Kindern, die ich kenne und die sich zu Elementen des Rechtsex. oder zu seiner Gesamtheit bekennen, zu! Eine nachhaltige Abnahme ist in keiner Weise zu erkennen. Noch nie hatten r.extr. Kleidungen, Musik und Gedanken einen so hohe allgemeine Akzeptanz- und Toleranzwert bei unseren Jugendlichen wie momentan. Einen Abbruch der Aktivitäten wird es durch das Verbot nicht geben; maximal bei Demos o.ä.. Die nächste Kameradschaft oder andere Org.-Sruktur wird uns sicher in bälde wieder beglücken: "Der Danaiden Tonne wird nie gefüllt...".
Wie oft müssen Kameradschaften zur Unterstützung r.exr. Gedankengutes entstehen und verboten werden - wie lange dürfen r.extr. Parteien nationalsozialistisches Gedankengut produzieren, bis endlich(wieder) so viel in der heranwachsenden Generation hängen geblieben ist, dass sie meint, die Widersprüche dieser Gesellschaft durch Verwirklichung brauner Gedanken zu reparieren?

Wolfgang P. schrieb am 02.07.2010
Mit dieser Durchsuchungsaktion und dem angedeuteten Verbotsantrag rechtfertigen Polizei und Justiz nachträglich die Blockadepolitik von Akteuren des Bündnisses "Brandenburg Nazifrei" während der Aktionen gegen die KMOB in Bernau und Eberswalde und konterkariert das massive Vorgehen der Bundespolizei gegen antifaschistische Demonstranten in Bad Freienwalde. Es wäre absurd, wenn die drohenden Strafverfahren gegen einige Demonstranten wegen "Aufruf zu einer Straftat" (Blockadeaufruf) nunmehr weiterverfolgt würden. Schliesslich haben wir es jetzt amtlich: es wird geprüft, ob die KMOB eine "militante Vereinigung" ist.
Dass die Aktivisten der FNUM jetzt den Schwanz einziehen, zeigt zumindest, dass die Wortführer unter ihnen begriffen haben, wie ernst ihre Situation werden kann. Schliesslich will der eine oder andere noch sein Abi bzw. seine Lehre machen, auch ein Kreisstagsmandat lässt sich nach aussen schlecht mit der Zugehörigkeit zu einer Unterstützterorganisation für eine von Verbot bedrohter Organisation verbinden. Sonst schimpft noch Oma Hack!

Lothar Priewe schrieb am 02.07.2010
Es ist hohe Zeit, dass dieses geschieht. Wer wissen will, wie gewaltbereit und menschenverachtend die ganze braune Szenerie ist, dem sei geraten, sich mal auf die Internetseiten von diesen makaberen Gebilden einzutickern. Das aber nur kurz, denn es kann einem wirklich schlecht werden und hat mit freier Meinungsbildung recht wenig zu tun, als viel mehr mit kriminellen sadistischen Gedankenspielen, bei denen einem nur Angst und Bange werden kann, dass die immer wieder mal (siehe Eberswalde, Potzlow, Templin ...) umkippen und in die Tat umgesetzt werden.
Dem Herrn Fleske möchte ich das Gleiche wie kurz vorher Steven sagen (am 28.06.): Die Braunen sollen mal ihren Schmutz weiter in Angermünde kleben. Das schafft so richtig kämpferische Stimmung (aber gegen sie). Und das braucht K-rimineller MOB/flumfnum wahrscheinlich, ob mit oder ohne Namen. Dass flumfnum unverbesserlich ist und noch nicht mal erkennt, dass die Zeichen auf Sturm gegen sie stehen, sieht man schon "nur" daran, dass sie Angermünde wieder zugeklebt haben. ich habe heute (2.7.) einen Bruchteil entfernt und das waren 34 Aufkleber

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