Nazi-Demonstration in Eberswalde kurzfristig abgesagt

Für FNUM und KMOB war das ein Flop

Eberswalde (ipr) Der für den gestrigen Samstag geplante Nazi-Aufmarsch in Eberswalde (Barnim) ist von den Initiatoren der "Kameradschaft Märkisch Oder Barnim" (KMOB) abgesagt worden. Das teilte eine Stadtsprecherin unter Berufung auf die Polizei mit. Etwa 300 Menschen, die sich am Eberswalder Bahnhof eingefunden hatten, um den Aufmarsch der Nazis zu blockieren, feierten gemeinsam den erneuten Erfolg.

Die KMOB hatte in Eberswalde zum Protest "gegen linke Gewalt" aufgerufen. Vertreter der Stadt hatten Gegenveranstaltungen und das Bündnis "Brandenburg Nazifrei" Blockaden angekündigt, um so die Rechtsextremisten zu behindern. Bereits vor einer Woche war in Bernau ein ähnlicher Aufmarsch erfolgreich durch Blockaden verhindert worden.

Die Initiative "Brandenburg Nazifrei" hatte eigenen Angaben zufolge zwei Gegenkundgebungen angemeldet. Dabei sollten der Bahnhofsvorplatz und eine Zufahrtsstraße zum Busbahnhof blockiert werden.

Wer macht den da den Adolf? foto: christian jäger

In Nazikreisen wurde der Demo-Ausfall dem Anschein nach nicht richtig kommuniziert. So reisten kleine Gruppen von Rechtsextremisten trotzdem an. Sie wurden unter lautstarken Rufen der Blockierer von der Polizei wieder nach Hause geschickt.

Über die Gründe der Absage ließe sich im Moment nur spekulieren. Nach der miss- ratenen Bernau-Veranstaltung hatte vielleicht kaum jemand in der rechten Szene noch große Lust, ein ähnliches Desaster zu erleben. So etwas deutete sich jedenfalls in der letzten Woche an.

Der abgesagte Naziaufmarsch sollte zu einer Reihe von Demonstrationen der "KMOB" gehören, die von Ende Mai bis Anfang Juli in den Landkreisen Barnim und Märkisch Oderland stattfinden sollen. Die beiden Termine in Biesenthal und Joachimsthal wurden bereits im Vorfeld ohne Angabe von Gründen wieder aufgegeben. Der erste Aufmarschversuch in Bernau, wurde am vergangenen Samstag durch eine Sitzblockade von 500 Menschen verhindert. Die nächsten Aufmärsche sollen am 12. Juni in Bad Freienwalde und in der Woche darauf in Strausberg stattfinden. Auch dort will „Brandenburg Nazifrei“ erneut mit Aktionen präsent sein.

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