[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2010 >> 100426_01

26.04.2010

NPD simuliert Stärke

KMOB Flugblätter in Schwedt

Pinnow (ipr) Die letzten beiden Wochen brachten einige Propagandaaktivitäten von NPD und Freien Kräften in der Uckermark. Vor dem Hintergrund schwindender Mitgliederzahlen muss die NPD ihren Führungsanspruch in der rechten Szene legitimieren.

Flugblätter der Kameradschaft Märkisch Oder Barnim (KMOB) sollen in der vorletzten Woche in Schwedt aufgetaucht sein, berichtete vergangenen Freitag ein Teilnehmer eines Workshops zum Thema „Rechtsextremismus in der Uckermark“.

Er habe das Flugblatt in seinem Briefkasten gefunden. Mit KMOB habe er nichts anfangen können und sofort Mob assoziiert. Er habe das Flugblatt kurz angelesen und als er merkte, dass es rechtsextremistische Inhalte hatte, sofort entsorgt. Um was es in dem Flugblatt genau ging, daran konnte er sich nicht erinnern.

Bereits im März hatte die KMOB angekündigt, dass sie mit ihrer Flugblattkampagne „Märkische Aktionswochen“ in den Regionen Oderland, Barnim und Uckermark auf allgemeine Missstände in der Landespolitik aufmerksam machen will. Themen dieser Flugblätter werden linke Gewalt, Missstände in Justiz und Bildungspolitik und der Umgang mit Sittlichkeitsverbrechern sein. Es ist anzunehmen, dass die Schwedter Anhänger der Freien Nationalisten Uckermark (FNUM) für das Verteilen der Flugblätter verantwortlich sind.

Das Wochenende zuvor soll laut NPD Prenzlau die Uckermark aus ihrem politischen Koma gerissen worden sein. Neben einem Infostand in Schwedt, der von der 73-jährigen Irmgard Hack durchgeführt wurde, sollen etwa einhundert Frauen und Männer im Einsatz gewesen sein, um in den Landkreisen Barnim und Uckermark über 50.000 Flugblätter zu verteilen. Zumindest für Angermünde lässt sich sagen, dass drei Flugblattverteiler gesichtet wurden.

Ebenfalls am vorletzten Wochenende tat der Ortsbereich Prenzlau etwas für die ideologische Schulung seiner Mitglieder. Eine Handvoll Kameradinnen und Kameraden trafen sich „bei sonnigem Frühlingswetter in landschaftlich herrlicher Umgebung der Uckermark, um über aktuelle Wirtschaftsfragen und Wirtschaftssysteme zu informieren und diskutieren.“

Als Referent erklärte der Betriebswirt Dieter Brose vom Kreisverband Havel-Nuthe seinen Zuhörern das Konzept des dritten Weges, die raumorientierte Volkswirtschaft als Wirtschaftsmodell der NPD.

Die Aktivitäten müssen vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die NPD an Personal verliert. In den letzten beiden Jahren sollen es laut Verfassungsschutz bundesweit 400 Mitglieder gewesen sein. Damit schrumpfte die Mitgliederkartei auf 6800.

Für die Uckermark liegen keine genaueren Zahlen vor. Es ist nur bekannt geworden, dass sich der Ortsbereich Schwedt durch den Austritt seines Vorsitzenden Mike Neumann und dessen politischer Weggefährten praktisch aufgelöst hat. Aktivitäten in Schwedt werden von Frau Hack übernommen. Und Christoph Z. muss aus Berlin herangeeilt kommen, um etwas jugendliche Frische zu demonstrieren.



Ihre Meinung

zurücknach oben