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news >> 2010 >> 100422_01

22.04.2010

Falsche Anschuldigung unter Kumpels führt zur Gewalt

Faustrecht und Familienbande

Prenzlau (ipr) Es grenzt schon an Ironie, wenn sich ein Angehöriger der rechten Szene am 20. April wegen ein paar unpolitischer Faustschläge vor dem Kadi zu verantworten hat. So geschehen am Dienstag dieser Woche vor der Jugendrichterin in Prenzlau.

Der 22-jährige Templiner Patrick S. wurde wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung in einem minderschwerem Fall zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 10 Euro verurteilt. In dieses Urteil wurde eine weitere Geldstrafe von 300 Euro wegen "Heil Hitler" Grölens vor der Templiner Polizeiwache einbezogen.

Im Oktober 2008 war Patrick S. per SMS von seinem Kumpel Dominik Z. beschuldigt worden, dessen Moped aus einer Garage entwendet zu haben. Patrick S., der selbst schon einmal wegen Falscher Verdächtigung vor Gericht gestanden hatte, wollte diese Anschuldigung nicht auf sich sitzen lassen und machte sich gemeinsam mit seinem Bruder Nino auf dem Weg zur Garage.

Dort trafen die beiden Männer auf Dominik Z. und dessen Kumpel Tommi J. Nachdem die beiden Brüder Patricks Unschuld mit ihren Fäusten dargelegt hatten, wurden sie von den beiden Opfern wegen Körperverletzung angezeigt.

Patrick S., der an diesem Tag auf das Tragen seiner Feldmütze verzichtet hatte, legte vor Gericht ein umfassendes Geständnis ab. Sagte aber auch, dass er mit dem Diebstahl des Mopeds nichts zu tun gehabt hätte. Das entwendete Moped war nie wieder aufgetaucht, und die vier Männer wollen sich kurz nach der Gewalttätigkeit wieder versöhnt haben.

Im Gerichtssaal wollte sich Tommi J. an nichts mehr erinnern. Es sei alles schon so lange her. Erst die Androhung einer Gefängnisstrafe durch die Staatsanwältin brachte sein Erinnerungsvermögen zurück. Warum er, der eigentlich nichts mit der falschen Anschuldigung zu tun gehabt hatte, von beiden Brüdern geschlagen worden war, konnte nicht geklärt werden.

Dominik Z. löste das Problem mit dem Erinnern geschickter. Er sagte, er sei in der Garage gewesen und habe dort nicht sehen können, was mit Tommi J. passiert sei. Er selbst sei von Nino S. geschlagen worden.

Nino S. war ebenfalls als Zeuge geladen, machte aber von seinem Schweigerecht Gebrauch. Einmal ist er der Bruder des Angeklagten, und er wird wegen dieser Angelegenheit ebenfalls noch vor Gericht erscheinen müssen.

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