[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2010 >> 100322_01

22.03.2010 Stand 24.03.2010

NPD-Infostand in Prenzlau

Vom Winde verweht

Prenzlau (ipr) Unter dem Motto "Arbeitsplätze statt Kriegseinsätze" fand am letzten Samstag ungehindert von größeren Protesten bei Wind und Regen ein NPD-Infostand in der Prenzlauer Friedrichstraße statt.

Laut Beobachtern war es die NPD-Kreistagsabgeordnete Irmgard Hack und das Schwedter NPD-Ortsbereichsmitglied Sven Barthel, die am Infostand zwei Stunden lang den widrigen Wetterbedingungen trotzten. 10 bis 15 Leute sollen sich am Stand mit Informationsmaterial bestückt haben. Ein anderer Teil des Informationsmaterials wurde Opfer des schlechten Wetters.

Sowohl Lothar Priewe, Mitglied des Bündnisses Tolerante Uckermark, als auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Die Linke im Kreistag, Axel Krumrey, versuchten eine argumentative Auseinandersetzung mit den beiden NPD-Vertretern am Stand. Was aber nach Auskunft der Beiden an der mangelnden Diskursfähigkeit von Frau Hack und Sven Barthel scheiterte.

Irmgard Hack: Andy Kucharzewski ist der Sache treu geblieben


Irmgard Hack am NPD-Infostandfoto: Lothar Priewe

Interessant waren für Axel Krumrey und Lothar Priewe die Ausführungen von Frau Hack zum Kreistagsmitglied Andy Kucharzewski gewesen, der im Oktober 2009 die NPD verlassen hatte. Der Andy sei nicht mehr bei uns, soll sie gesagt haben, aber der Sache sei er treu geblieben.

Glaubt man den Angaben auf der Prenzlauer NPD-Website, war der Rest der NPD-Truppe unterstützt von freien nationalen Kräften die Tage zuvor und auch an diesem Samstag dabei, Propagandamaterial in Prenzlau, Brüssow, Schwedt, Angermünde und deren Umgebung unter die Leute zu bringen.

Insgesamt will man über 12.000 Wurfsendungen an Haushalte in der nördlichen Uckermark verteilen. Die NPD kündigt an, dass in diesem Jahre noch weitere Infostände und Verteilaktionen folgen werden.

______________________________________

Axel Krumrey schrieb am 22.03.2010
Wie der Artikel richtig erläutert, habe ich mir an diesem Tag wirklich die Zeit am Infostand der NPD um die Ohren geschlagen. Anders kann man das leider nicht sagen. Zunächst aus sicherer Entfernung beobachtend, wurde ich dann von einem Infostand-Betreuer angesprochen, der es leid schien, dass nur über diese rechtsextreme Formation, nicht aber mit ihnen geredet werde.
Als ich ihm dann mitteilte, dass eine Diskussion mit der NPD sich grundsätzlich schwierig gestalte, da diese recht einseitig sein würde, versuchte es der Kamerad mit Klischees. Er fragte mich, warum denn alle stolz sein dürften, nur die Deutschen nicht. Ich reagierte und sagte, dass er stolz sein könne, auf was er wolle. Dass er auf Nachfrage aber auch sagen können sollte, warum er darauf stolz ist. Er brachte dann zum Ausdruck, dass er stolz darauf sei, in Deutschland geboren zu sein. Dass er dafür eigentlich gar nichts kann, brachte ihn dann etwas durcheinander.
Das Geschwafel vom "Döner-Ali", der den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehme, möchte ich hier nicht wiedergeben. Zumal im Gespräch nicht deutlich wurde, dass der NPD-Kamerad vorher Dönerbuden-Besitzer war und nun durch den "Ausländer" seines Jobs beraubt wurde.
Auch Frau Hack vertrat ziemlich interessante, aber wenig stichhaltige Positionen. Demnach könne ein in Deutschland geborener Mensch, dessen Eltern bspw. aus der Türkei stammen nie "deutsch" sein, da ein Pferd, das im Kuhstall geboren werde, ja auch keine Kuh werde. Bis dahin wusste ich zwar von den großen Lücken im Geschichtswissen dieser Sorte Mensch, aber ein derart großes Hirnvakuum hinsichtlich der Biologie war dann doch überraschend. Nach meiner Ansicht handelt es sich bei Pferd und Kuh nämlich um zwei unterschiedlich Arten von Lebewesen, Deutscher und Türke sind aber maximal unterschiedliche Ethnien, beider jedoch Mensch. Entweder Frau Hack bezweifelt das oder sie weiß es nicht besser. Bei letzterer Vermtung kann man in der Diskussion dann auch getrost den Nationalen Menschen mit dem Neandertaler gleichsetzen. In Anbetracht der Erfahrungen vom Samstag hinkt der Vergleich auch nicht wirklich.

______________________________________



Ihre Meinung

zurücknach oben