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28.01.2010 Bürgermeister will Aktion initiieren und sponsert zwei StolpersteineStolpersteine sollen an jüdische Mitbürger erinnernPrenzlau (ipr) Prenzlaus neuer Bürgermeister Hendrik Sommer plädiert anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee für das Gedenken an ermordete jüdische Mitbürger durch Stolpersteine. „Sich des Schicksals jener Menschen, die verfolgt, vertrieben und ermordet wurden zu erinnern und diese Erinnerung wach zu halten, ist wichtig. Denn aus unserer Geschichte heraus erwächst auch unsere Verantwortung für unser heutiges und für künftiges Handeln“, so Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer. „Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. In Prenzlau haben wir in den zurückliegenden Jahren mit der Gestaltung des Jüdischen Friedhofes im Stadtpark sowie des Platzes an der Synagoge Stätten der Erinnerung geschaffen, die uns mahnen. Eine weitere Aktion, die nun folgen sollte, ist die Realisierung des Projektes ‚Stolpersteine’“, so Hendrik Sommer. Er werde, so der Bürgermeister, den Stadtverordneten vorschlagen, auch in Prenzlau mit den Stolpersteinen der einstigen jüdischen Mitbürger zu gedenken. Zwei Steine, so kündigt er an, will er als Privatperson sponsern. Sommer hofft, dass sich seinem Beispiel andere Prenzlauer anschließen. Wie Sabine Nietzold, Leiterin des Historischen Stadtarchivs mitteilt, zählte die Jüdische Gemeinde Prenzlau 1932 noch 174 Mitglieder, 1940 waren es etwa 40 Menschen. „Mit der Deportation 1942 hörte die Jüdische Gemeinde auf zu existieren“, so die Archivleiterin. Genaue Zahlen für die Zeit nach dem Krieg liegen nicht vor. „Es waren aber etwa 14 Menschen jüdischen Glaubens, die nach 1945 in Prenzlau lebten.“ In Schwedt hat sich das "Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Rassismus" für das Erinnern mittels Stolpersteinen eingesetzt. Im März 2010 werden die ersten zwei Stolpersteine gesetzt werden. Ihre Meinung |