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news >> 2009 >> 091117_01

17.11.2009

Kreistagsabgeordneter Andy Kucharzewski gibt Parteibuch zurück

Einer fehlt in der NPD

Prenzlau (ipr) Gut ein Jahr nach dem Gewinn des Kreistagsmandates für die NPD Barnim-Uckermark hat Andy Kucharzewski die Partei verlassen. Das bestätigte der Vorsitzende des Uckermärkischen Kreistages, Roland Resch, auf Nachfrage.


Andy Kucharzewski im Schatten von
Mike Neumann (NPD-Chef Schwedt)

Am 26. Oktober 2009 hat der 23-jährige Kreistagsabeordnete Andy Kucharzewski aus Schwedt sein Parteibuch an die NPD zurückgegeben. Dies hat die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft dem Kreistag in einem Schreiben mitgeteilt. Als Grund nannte er „Unzufriedenheit mit der Partei“. Damit die NPD keinen Nachrücker in den Kreistag entsenden kann, hat sich Andy Kucharzewski entschlossen, sein Mandat nicht niederzulegen und seine Arbeit im Kreistag als unabhängiges Mitglied fortzuführen.

In den vergangen beiden Kreistagssitzungen war aufgefallen, dass die NPD-Unterstützer aus Schwedt, die anfangs jede auch noch so knappe Meinungsäußerung ihres Parteifreundes frenetisch bejubelten, ausgeblieben waren.

Seine 73-jährige Kameradin Irmgard Hack, die das zweite Mandat für die NPD innehat, wird nach den Erfahrungen des zurückliegenden Jahres kaum in der Lage sein, als Stimme der NPD im Kreistag aufzutreten. Damit kann man mit Fug und Recht behaupten, das Projekt "NPD im Uckermärkischen Kreistag" ist nach einem Jahr gescheitert.

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Axel Krumrey schrieb am 30.11.2009
Mit der Formulierung, dass nun die demokratischen Fraktionen gefragt seien, meine ich, dass zwingend und zeitnah eine Verständigung zum Umgang mit Andy K. erfolgen muss - meinetwegen auch im Ältestenrat. Eine \"grenzenlose\" Einbindung in die \"parlamentarische\" Arbeit halte ich zunächst aber für verfrüht. Ich denke nicht, dass wir als Linksfraktion nun den ersten Schritt gehen müssen. Denn wie ich bereits sagte, klangen die wenigen Sätze, die Herr K. bislang im KT von sich gab, wenig fernbgesteuert und weltanschaulich eindeutig.
Ein Ausstieg aus der NPD ist noch lange kein Bekenntnis zur parlamentarischen Demokratie bzw. zu demokratischen Grundregeln im Umgang miteinander. Solange aber kein vollkommener Ausstieg des Herrn K. aus der Nazi-Szene erfolgt, solange bleibet die einbindung im KT nur Theorie. Möglicherweise können wir ihm auch bei der kontaktvermittlung zu Aussteigerprogrammen helfen, aber das muss zunächst eben intern diskutiert und geklärt werden.

barfuss schrieb am 23.11.2009
hallo axel krumrey, was meinst du mit dem satz, "die demokratischen fraktionen sind jetzt gefordert"? will ihn die linke jetzt ansprechen, um herauszubekommen, ob sich bei ihm im bewusstsein was verändert hat? wurde darüber im ältestenrat schon gesprochen? mit welchem ziel?

antiantianti schrieb am 24.11.2009
hallo barfuss. gute idee. aber vielleicht doch mit einigen anderen ansätzen:
1. warum sollte nur DL das privileg haben, herrn k. anzusprechen? warum sollte man rausbekommen wollen, ob sich in seinem bewußtsein was geändert hat?
2. können statt dessen die demokratischen fraktionen dem herrn k. nicht eine bewußte mitarbeit an demokratischer gestaltung im KT anbieten?

Axel Krumrey schrieb am 18.11.2009
Die Parteimitgliedschaft ist das eine Problem, die Weltanschauung das andere. Dass Andy K. nun nicht mehr in der NPD ist, bedeutet leider noch lange nicht, dass er seine rassistischen, fremdenfeindlichen und nationalistischen Ansichten ad acta gelegt hat. Denn was er in den letzten Monaten vim Kreistag von sich gab, war dahingehend eindeutig und klang überzeugt. Mit 23 Jahren ist er jedoch hoffentlich noch jung genug, sich eines Besseren belehren zu lassen. Die demokratischen Fraktionen sind jetzt gefordert.

Axel Krumrey ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Kreistag des Landkreises Uckermark (redaktion).

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