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news >> 2009 >> 090204_01

04.02.2009

Vorsicht Glosse: Gedankenspielereien um eine Notiz im "Nationalen Netztagebuch"

NPD und die Abnahme rechter Gewalt

Pinnow (ipr) Die NPD Barnim-Uckermark (BUM) sieht einen Zusammenhang zwischen dem Mitgliederzuwachs ihrer Partei und dem Sinken rechtsextremistischer Gewalttaten in Brandenburg.

"Na bitte…..”Weniger Nazi-Gewalt in Brandenburg”, titelte Ende Januar das "Nationale Netztagebuch" der NPD BUM nachdem bekannt geworden war, dass die Zahlen rechtsextremistischer Gewalttaten in Brandenburg im vergangenen Jahr deutlich gesunken sind. Eine Erklärung dafür hat man dort auch schnell parat. Parallel zum Sinken rechtsextremistischer Gewalttaten soll die Mitgliederzahl der NPD in Brandenburg gestiegen sein. Die schlichte Formel lautet: "starke NPD = weniger Gewalt".

Da kommt man doch ins Grübeln, was die Kameraden damit eigentlich meinen? Wollen sie so der Öffentlichkeit mitteilen, dass es im letzten Jahr in Brandenburg 27 Parteieintritte gegeben hat. Denn das ist die Größenordnung um die sich die Anzahl der Gewaltdelikte (66) zum Vorjahr (93) verringerte. Allerdings wissen wir noch nichts über Mehrfachtäter wie Patrick K. oder Matthias M. aus Templin. Es könnte also dementsprechend Kameraden mit Doppel- oder Dreifachmitgliedschaft geben.

Trotzdem,kKonsequent zu Ende gedacht bedeutet das, die NPD in Brandenburg versteht sich neuerdings als Resozialisierungspartei militanter Rechtsextremisten. Die Frauenquote kann mit dieser Strategie allerdings nicht gesteigert werden.

Aus der Formel "starke NPD = weniger Gewalt" lässt sich natürlich noch eine weitere Möglichkeit ableiten: Im letzten Jahr konnte die NPD durch die Erhöhung ihrer Mitgliederzahl mehr NPDler in den Zentren rechter Gewalt auf Streife schicken, um dort vor Ort beschwichtigend auf die ungestümen Kameraden einzuwirken. Dafür würde sprechen, dass es seit dem Einzug der 72-jährigen Irmgard Hack und des 22-jährigen Andy Kucharzewsky in den Kreistag des Landkreises Uckermark in Templin keine Gewalttaten mit rechtsextremen Hintergrund mehr gegeben hat.

So ganz scheint der Resozialisierungsgedanke allerdings bei den Parteimitgliedern noch nicht angekommen zu sein. Oder wie erklärt es sich sonst, dass Thomas Völkel, der seit Oktober 2008 für die NPD im Ludwigsfelder (Teltow-Fläming) Stadtparlament saß, vorgeworfen werden kann, seit "Dezember 2008 mit Bildableser (Scanner) und Rechner 10- und 20- Euro Scheine gefälscht und in mehreren Geschäften damit bezahlt zu haben”. Naja, vielleicht dachte er dabei ja auch an die klammen Kassen seiner Partei.



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