[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2008 >> 081127_02

27.11.2008

Brüssow setzt auf die Nähe zu Stettin

Stadtverordnete beziehen Stellung gegen die NPD

Brüssow (ipr) Gestern Abend hat sich die Stadtverordnetenversammlung von Brüssow mit einer Resolution einstimmig gegen das Ansinnen der NPD gewandt, den Zuzug polnischer Bürger in die Grenzregion zu unterbinden und die Öffnung der Grenzen nach Polen rückgängig zu machen. Außerdem beschlossen die Stadtverordneten, einen Integrationsbeirat einzurichten.

Einstimmig beziehen die Stadtverordneten Stellung gegen die NPD. „Für die Zukunft von Brüssow ist es unerlässlich, dass wir uns nicht von der Entwicklung des Großraums Stettin abkoppeln,“ heißt es in der Resolution, die während der Stadtverordnetenversammlung verlesen wurde. Und weiter: „Deshalb wenden sich die Stadtverordneten und der Bürgermeister von Brüssow energisch gegen das Ansinnen der NPD, polnische Bürger zu vertreiben und Investitionen polnischer Bürger zu unterbinden. Wir bedauern, dass bei den Kreistagswahlen am 28. September 2008 auch nur eine einzige Stimme für diese europafeindliche Partei abgegeben wurde. Wir wollen aktiver Bestandteil der Euroregion Pomerania sein.“

Die NPD hatte in der Uckermark einen Wahlkampf gemacht, der sich gegen den Zuzug polnischer Bürger in die Uckermark richtete und damit zwei Mandate für den Kreistag erlangt. Die NPD behauptete, dass deutsche Jugendliche aus der Region weggelockt werden, um Platz zu schaffen für polnische Arbeitssuchende. Sie fordert „Grenzen dicht!“, auch für polnische Investoren, die in Deutschland Arbeitsplätze schaffen.

Die Stadt Brüssow gehört neben der Gemeinde Randowtal zu den Gebieten in der Uckermark in denen die NPD bei den Kreistagswahlen überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielen konnte. In Brüssow erreichte den NPD einen Stimmenanteil von 7,5 Prozent, in Randowtal lag er bei 9,9 Prozent.

Besonders hervor stachen dabei die 18 Prozent im Brüssower Ortsteil Bagemühl und in Randowtal der Gemeindeteil Wollin mit 37 Prozent. In Bagemühl hat ein polnischer Investor die ehemalige Dorfgaststätte „Zur Linde“ zu einem Restaurant umgebaut und sieben Arbeitsplätze geschaffen, die alle von Uckermärkern besetzt sind.

In Brüssow sind derzeit 50 polnische Bürger gemeldet. Fünf polnische Kinder besuchen derzeit Kindergarten oder Kindertagesstätte. Mehrere polnische Kinder besuchen die Grundschule.

zurücknach oben