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news >> 2008 >> 080424_01

24.04.2008

NPD hetzt gegen einen in Joachimsthal wohnenden Sexualstraftäter

Aufruf zu Lynchjustiz

Joachimsthal (ipr) Auf der Website der NPD Barnim-Uckermark im sogenannten „Nationalem Netztagebuch“ wird seit einigen Tagen zur Jagd auf den durch BGH-Entscheidung aus der Haft entlassenen Sexualstraftäter Werner K. geblasen.

In einem vom rechtsextremistischen „Radio Freiheit“ übernommenen Beitrag wird die Richtung vorgegeben: „Ganz sicher wäre Werner K. in einem Staat, der seine Bürger vor Kriminellen wirksam schützt, ein Kandidat für den Galgen.“

In einem redaktionellen Kommentar heißt es: „Also …. deutsche Männer…aufgepasst!!! Gebt auf eure Frauen und Kinder acht!!! Sollte jemand den Typen zu fassen bekommen dann wisst ihr ja was zu tun ist!!! Viel Erfolg dabei!!!“

Der Joachimsthaler Christian Banaskiewicz, ehemaliges Führungsmitglied des inzwischen aufgelösten „Märkischen Heimatschutzes“ gibt auf seiner Website „Märkisches Infoportal“ als Hinweis für die möglicherweise anreisenden Kameraden eine falsche Adresse für den Aufenthaltsort von Werner K. in der Brandenburgischen Kleinstadt an.

Fast friedfertig klingt dagegen der Vorschlag eines Mitgliedes der NPD-Schöneiche, eine Mahnwache zu organisieren mit dem Ziel für die NPD-Positionen zu werben: "Dadurch könnten wir den Wählern signalisieren, daß bei uns Opferschutz vor Täterschutz geht und z.B. Kinderschänder mit dem Tod bestraft werden."

Der 49-Jährige war vor kurzem aus der Haft entlassen worden, nachdem der Bundesgerichtshof eine vom Landgericht Neuruppin verhängte nachträgliche Sicherungsverwahrung aufhob. Er war nach der Haftentlassung zunächst nach Potsdam-Satzkorn und dann zu Verwandten nach Joachimsthal (Barnim) gezogen. Dort wurde er von Beamten des Schutzbereiches bewacht, denn er gilt weiterhin als gefährlich.

Werner K. hat nachweislich sechs Frauen vergewaltigt und soll mindestens drei junge Mädchen sexuell missbraucht haben. Seit seinem 17. Lebensjahr saß er 22 Jahre im Gefängnis. Gutachter halten ihn für gefährlich und gehen davon aus, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit rückfällig wird.

Am heutigen Vormittag hatte es Verwirrung über Werner Ks Verbleib gegeben. Mehrere Medien hatten berichtet, der Sexualverbrecher sei aus Joachimsthal verschwunden. Das war falsch. Der Landkreis ist noch immer auf der Suche nach einem Therapieplatz für den Triebtäter. Er hatte zuvor eingewilligt, sich behandeln zu lassen.

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