[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2008 >> 080326_01

26.03.2008

Vorösterliches Treffen von Rechtsextremisten in Bernau

Kennenlernen und Zusammenrücken

Bernau (ipr) Am 15. März fand in Schönow, einem Ortsteil des am Rand von Berlin gelegenen Städtchens Bernau, ein Treffen von weit über hundert NPDlern und sogenannten „Freien Kräften“ statt. Das Brandenburger Innenministerium hat gegenüber „gegenrede.info“ ein derartiges Treffen bestätigt.

Das unter strenger Geheimhaltung vorbereitete Treffen für Berliner und Brandenburger Rechtsextremisten diente nach der Einschätzung von Szenekennern dem weiteren Kennenlernen und Zusammenrücken von NPD und den sogenannten „Freien Kräften“ im Vorfeld der Brandenburger Kommunalwahlen.

Die geladenen Teilnehmer – über Teilnehmerinnen liegen keine Informationen vor - erhielten erst wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung den genauen Ort beziehungsweise einen Treffpunkt genannt, von dem aus sie gemeinsam mit PKWs oder Bussen zum Veranstaltungsort, einen Gasthaus mit großem Saal, gebracht wurden. „Kameraden“, die mit Motorrädern anreisten, mussten diese im Innenhof der Gaststätte verstecken.

Als Stargast des Abends durfte der NPD-Barde und Bezirksverordnete in Berlin-Lichtenberg, Jörg Hähnel, das nationalistisch gesinnte Publikum begeistern. Über die Begeisterungstürme nach seiner Darbietung liegen „gegenrede.info“ allerdings keine Informationen vor. Bissige Kommentare des am 29. Februar diesen Jahres aus der Haft entlassenen Nazi-Rockers „Lunikoff“ alias Michael Regener sind leider nicht überliefert. Der ehemaliger Frontmann der als kriminelle Vereinigung eingestuften und verbotenen Band „Landser“ soll ebenfalls anwesend gewesen sein.

Den Höhepunkt des Abends bildete ein Lehrfilm über die SA, der laut Ankündigung nicht für „das andere Geschlecht“ gedacht sei. Dass dies ein Anspielung auf die französische Schriftstellerin und Philosophin Simon de Beauvoir sein könnte, darf aufgrund der Lacher im Saal getrost bezweifelt werden. Die reagierten nämlich auf eine Geste des Veranstaltungsleiters, das Anzeigen einer stark vergrößerten Nase.

Das Brandenburger Innenministerium wollte gegenüber „gegenrede.info“ lediglich den Termin und den Ort des Treffens bestätigen. „Weitergehende Erkenntnisse hierzu liegen allerdings nicht vor“, teilte die Pressestelle des Innenministeriums mit.

zurücknach oben