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news >> 2019 >> 190426_01

26.04.2019

Prozess um Hakenkreuz-Tattoo

Beim Baden die gestochene Schulter gezeigt

Prenzlau (ipr) Vor dem Amtsgericht Prenzlau ist ein 39-jähriger Neonazi wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu 10 Monaten Haft verurteilt worden. Die Haftstrafe wurde zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Weil Marco Sch. nicht vor Gericht erschien, wurde ein entsprechender Strafbefehl erlassen. Der Nazi hatte im vergangenen Juli am Unteruckersee beim Baden sein 20 mal 20 Zentimeter großes Hakenkreuz-Tattoo, das sich auf seiner rechten Schultet befand, zur Schau gestellt. Andere Badegäste fanden das gar nicht gut und alarmierten die Polizei.

Im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft ein beschleunigtes Verfahren beantragt, und noch im gleichen Monat fand ein Prozess statt. Bei der ausführlichen Einlassung des Angeklagten gab es noch ein paar mehr Aspekte, die nach Ansicht des Richters nicht so auf die Schnelle zu bewerten waren. Dabei ging es um die Situation an der Badestelle und die Frage, warum befindet sich das Hakenkreuz nach achtzehn Jahren überhaupt noch auf der Schulter des Angeklagten? Deshalb brach er die Verhandlung ab und erklärte das beschleunigte Verfahren für beendet.


So zeigt sich Marco Sch. bei Facebook.screenshot: ipr

Zwei weitere Prozesstermine platzen wegen Erkrankung von Verfahrensbeteiligten. Allerdings war der Angeklagte immer zu den Terminen erschienen. Nur diesmal nicht.

Der 39-jährige ist vor Gericht kein Unbekannter. Er steht unter Bewährung. Im Juli 2002 war er gemeinsam mit seinem Bruder und einem dritten Rechtsextremisten an der Folterung und Tötung des 16-jährigen Marinus Schöberl in Potzlow beteiligt. Anschließend hatten sie den Schüler in einer Güllegrube verscharrt. Dafür und einer weiteren Gewalttat gegen einen Flüchtling war er zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

2016 kam er vorzeitig aus der Haft. Wird das Urteil rechtskräftig muss die Staatsanwaltschaft prüfen was aus der Bewährung wird. Hinzu kommt ein Gewaltdelikt für dass er sich in Cottbus vor Gericht verantworten muss.


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