[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2017 >> 170322_01

22.03.2017

Anklage nach Angriff auf Flüchtling

Der Farce im Kino folgte die Gewalt auf der Straße

Prenzlau (ipr) Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat Anklage gegen zwei Männer aus Pasewalk (MV) wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Den beiden Männern wird vorgeworfen im November 2015 einen Flüchtling überfallen, vom Fahrrad gestoßen und geschlagen zu haben.

Am Abend des 4. November entdeckten Polizisten in der Nähe des Prenzlauer Kinos einen am Boden liegenden Eritreer. Er hatte leichte Verletzungen im Gesicht. Der 28-Jährige gab an von zwei bis drei Männern vom Fahrrad gestoßen und geschlagen worden zu sein. Der Asylbewerber wurde ambulant behandelt.

Nach Bekanntwerden des Überfalls kam es zur Randale in der Prenzlauer Flüchtlingsunterkunft. Fensterscheiben gingen zu Bruch, Flaschen wurden auf die Straße geschmissen. Freunden des Asylbewerbers soll der Kragen geplatzt sein. Zu viele negative Erfahrungen sollen sie in den letzten Wochen gemacht haben. Herbeigerufene Polizisten konnten jedoch gemeinsam mit dem zuständigen Wachschutz die Freunde des Verletzten beruhigen. Ermittlungen wegen Sachbeschädigung wurden aufgenommen.

Kurz vor dem Angriff auf den Eritreer war im Kino die Nazi-Satire "Er ist wieder da" zu Ende gegangen. Filmbesucher hatten während der Vorführung fünf Männer beobachtet, die den Hitlergruß zeigten und eine Reichskriegsflagge schwangen. Kinoangestellte wurden informiert, konnten aber nach eigenen Angaben nichts mehr feststellen. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt nicht gerufen worden.

Nach aufwändigen Ermittlungen stieß die Polizei auf fünf junge Männer aus Mecklenburg-Vorpommern. Bei zwei von ihnen, Andy B. und Martin M., hat sich der Tatverdacht dermaßen erhärtet, dass Anklage erhoben wurde.


Keine Kommentare mehr möglich. Sorry!!