[home]   [hintergrund]   [forum]   [blog]   [impressum]
<h1>info-portal rechtsextremismus</h1>
Nachrichten, Berichte, Analysen zum Rechtsextremismus in der Uckermark
 
[news]
news >> 2016 >> 161207_02

07.12.2016

Kein außergerichtlicher Vergleich für Nazi-Aussteiger Steve Schmidt

Angermünde kneift

Angermünde (ipr) Der Streit zwischen dem Neonazi-Aussteiger Steve Schmidt und seiner Arbeitgeberin, der Stadt Angermünde, wird nun wohl doch vor dem Arbeitsgericht in Eberswalde entschieden.

Trotz Zusage eines außergerichtlichen Vergleiches vor zwei Monaten vor dem Arbeitsgericht in Eberswalde und einer vom Gericht festgesetzten Frist wurde die Entscheidung von Angermündes Bürgermeister Frederik Bewer immer wieder hinausgeschoben. Das Arbeitsgericht Eberswalde hat deshalb einen neuen Temin für Mitte Februar angesetzt.

Der 26-Jährige Archivar war nach Bekanntwerden seiner Neonazi-Vergangenheit von Bewers Vorgänger, Wolfgang Krakow (SPD), noch während seiner Probezeit vom Dienst suspendiert und danach nicht eingestellt worden, obwohl es fachlich keine Kritik an seiner Arbeit gab. Das Gericht hat während des Gütetermins schon durchblicken lassen, dass die abgelegten politischen Ansichten von Steve Schmidt keinen Grund darstellen können, ihn nach der Probezeit nicht zu übernehmen.

Steve Schmidt war über neun Jahre in der rechten Szene und zuletzt Pressesprecher der NPD im Landkreis Oberhavel. Seit dem Frühjahr 2014 war er laut Brandenburger Verfassungsschutz nicht mehr politisch in Erscheinung getreten. Die Ausstiegsunterstützer von Exit bestätigen seine Abkehr vom Rechtsextremismus.

______________________________________

Büwu schrieb am 12.12.2016
Steve Schmidt hat seine Ausbildung sehr gut beendet und sogar die Urkunde als Jahrgangsbester erhalten, obwohl der Ausbildungsbetrieb von seiner Vergangenheit wußte und ihn sogar beim "Ausstieg" unterstützt hat. Er hat bewiesen, dass er es ernst meint. Den Anfeindungen sowohl von der einen als auch von der anderen Seite hat er getrotzt und sich offensiv mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt.
Er wollte beweisen, dass er seinen Irrweg verlassen hat und beruflich und privat wieder Fuß fassen will. Leistungen erbringen und sich dadurch Anerkennung verschaffen, das ist ihm wichtig. Leider hat sich scheinbar sein Mut aus eigener Kraft und mit professioneller Hilfe "auszusteigen" nur negativ auf seine berufliche Zukunft ausgewirkt.
Was bedeutet das für alle anderen Ausstiegswilligen? Verbaut man sich seine Zukunft? Hat man keine 2. Chance, wenn mann als Jugendlicher die "Falschen Freunde" hatte?
Ich kann nur hoffen, dass er Recht bekommt, denn er hatte sehr recht damit, den "rechten Weg" rechtzeitig zu verlassen!!!

______________________________________


Keine Kommentare mehr möglich. Sorry!!