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news >> 2016 >> 161108_01

08.11.2016

Dritte Wegler spazieren durch Prenzlau

"Angst, Gewalt und eine überforderte Polizei"

Prenzlau (ipr) Die Nazis vom III. Weg behaupten auf ihrer Facebook-Seite, dass sie am Samstag uniformiert durch Prenzlau spaziert sind, um die deutschen Bürger vor den Übergriffen von Flüchtlingen zu schützen.

"Nachdem es letzte Woche wiederholt zu gewalttätigen übergriffen und sexuellen Nötigungen von Ausländern gegen Deutsche in Prenzlau kam, wird nun auch diese Stadt von unseren Aktivisten bestreift. Angst, Gewalt und eine überforderte Polizei, ein ausführlicher Bericht folgt." Gegenrede.info ist gespannt.

Hintergrund

Hintergrund der Aktion ist ein Bericht der Prenzlau Zeitung vom 1. November. Dort wird eine Polizeimeldung vom Vortag konkretisiert: Laut Polizeimeldung "hatte ein 28-Jähriger eine 20 Jahre alte Frau mit sexuellen Anspielungen beleidigt. In der Folge berührte er ihr Gesäß und wurde von der jungen Frau und ihrem Begleiter unmissverständlich zurechtgewiesen.


Prenzlaus Möchtegern-Retterscreenshot: ipr

Daraufhin prügelte der Täter auf den 33-jährigen Mann ein und wollte sich auch nicht durch hinzukommende Polizisten beruhigen lassen. Bei dem Versuch, einen Angriff des Wüterichs abzuwehren, erlitt eine Beamtin eine Verletzung an der Hand.

Bei dem 33-Jährigen, auf den der Mann eingeprügelt hatte, waren Verletzungen an Hals, Arm und Rücken ersichtlich. Der Angreifer kam in polizeilichen Gewahrsam und musste sich tags darauf Kriminalisten der Inspektion Uckermark erklären. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet."

Geistiger Mob

Dieser kurze Bericht, veröffentlicht in der Prenzlauer Zeitung, führt zu keinerlei Reaktionen seitens der LeserInnen. Erst als PZ-Redakteurin Claudia Marsal am folgenden Tag nachlegt. Die verletzte Polizistin in die Überschrift hebt und den LeserInnen verrät, dass es sich bei dem vermutlichen Täter um einen Afrikaner handelt, der bereits mehrfach aufgefallen sein soll, ist das Uckermärker Büchschen der Pandora geöffnet. Angefettet ist der Artikel mit statistischen Angaben über die Gewalt gegen Polizeibeamte in Brandenburg, die natürlich hauptsächlich - Achtung Ironie - von Flüchtlingen ausgeht.

Das Wörtchen "Afrikaner" weckt den Mob. Statt zu bedauern, dass über 1000 Polizeibeamte 2014 Opfer von Angriffen wurden, zieht die Meute mit wenigen Ausnahmen über den Flüchtling her. Nicht ohne zu betonen, dass man ja nichts gegen Flüchtlinge habe. Aber ...

Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, dieser Mensch gehört vor ein Gericht. Aber nicht vor den Volksgerichtshof. Diese in den Lesermenungen dominante Stimmung greifen die Strategen des III. Weg auf und tun so als wäre ihre Anwesenheit auf Prenzlaus Straßen was anderes als plumpe Propaganda.

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Irmela Mensah-Schramm schrieb am 09.11.2016
Na, da muss sich ja mal die Bürgerwehr fragen lassen, warum sie denn auch Opfer von rassistischen Schlägern aus ihren Reihen nicht beschützt hat ?
Na ja, dann könnte die 'Bürgerwehr' mal zum Beispiel auch die Bushaltestellen am Bahnhof von Naziparolen säubern, wäre das nicht etwas ?

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