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news >> 2014 >> 141102_05

02.11.2014

Brandenburger organisiert Nazi-Konzert in Greifswald

Nazi-Konzert durch Polizei aufgelöst

Greifswald (ipr) Wie die Polizeiinspektion Anklam gestern Morgen mitteilte, wurde in der zurückliegenden Nacht ein nicht angemeldetes Konzert der rechten Szene in Greifswald beendet, das in einer alten Industriehalle stattgefunden hat. Als Veranstalter soll nach Polizeiangaben ein Mann aus Brandenburg aufgetreten sein.

Die Veranstaltung, die gegen 21:00 Uhr begonnen hatte, wurde von einem Großaufgebot von 200 Polizeibeamten kurz vor Mitternacht aufgelöst. Beim Abzug der über 500 Konzertbesucher, die unter anderem aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein angereist waren, soll es vereinzelt zu Stein- und Flaschenwürfen gekommen sein. Die Polizisten haben daraufhin Pfefferspray eingesetzt. Die Bilanz des Abends: 256 Identitätsfeststellungen, zwei leichtverletzte Beamte und drei Anzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung sowie Verstoß gegen das Vermummungsverbot.

Bei dem Veranstalter soll es sich nach Informationen von gegenrede.info um den Veltener NPD-Stadtverordneten Robert Wollinski handeln. Der NPD-Mann war in den zurückliegenden Jahren als Veranstalter von Rechtsrockkonzerten in Finowfurt auf dem Gelände von Sybille Mann aktiv gewesen. Ein Ort, der in diesem Jahr völlig aus der Mode gekommen zu sein scheint. Dass W. auch gute Kontakte nach Mecklenburg-Vorpommern hat, bewies er im letzten Jahr mit der Anmeldung eines Konzertes am Schweinestall in Viereck.

Angaben über die in Greifswald aufgetretenen Bands konnte oder wollte die Polizei nicht machen. Recherchen von gegenrede.info ergaben, dass der Auftritt von vier Rechtsrockgruppen vorgesehen gewesen war. Darunter sollen die Rostocker Hardcoreband "Path of Resistance" und "Überzeugungstäter" aus dem Vogtland gewesen sein. Dazu die "Blood and Honour" Bands Sniper aus Finnland und Preserve White Aryans (P.W.A.) aus Estland.

In der Regel kosten derartige Veranstaltungen 20 Euro pro Ticket auf Vorkasse. Lockere 10.000 Euro wird der Veranstalter damit eingenommen haben. Dazu kommt noch der Getränkeumsatz, der auch nicht gering gewesen sein dürfte.

Auf dem Fleischervorstadt-Blog aus Greifswald ist zu lesen, dass man am Tag nach der aufgelösten Veranstaltung auf dem Gelände noch mit dem Auf- und Ausräumen beschäftigt war. Die lokalen und regionalen Kennzeichen der auf dem Gelände geparkten PKW und Transporter könnten, so der Blog, als Indiz für Unterstützung vor Ort gedeutet werden.


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