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news >> 2009 >> 091110_01

10.11.2009

Angermünde: Ermittlungsverfahren wegen unangemeldeter Demonstration

Vermummung und Verdummung

Pinnow (ipr) Gegen zehn Rechtsextremisten, die am Abend des 4. Oktobers an einer Demonstration in Angermünde teilgenommen hatten, wurden Ermittlungsverfahren wegen mehrerer Verstöße gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Das bestätigte der Pressesprecher der Polizei des Schutzbereiches Uckermark, Ingo Heese, auf Nachfrage von gegenrede.info.

Den zehn Männern wird vorgeworfen, dass sie ihre Demonstration nicht angemeldet und, dass sie sich während ihres Marsches durch das Zentrum von Angermünde vermummt hätten.

Öffentlich bekannt geworden war die Demonstration, die bis zum Rathaus gleich neben der Polizeiwache führte, weil sich die zehn Kameraden auf ihrer Website mit ihrem als „Spontandemo“ bezeichneten Aufmarsch über mehrere Tage hinweg in Wort und Bild brüsteten.

Irgendwann schien den naiven jungen Männern aufgegangen zu sein, dass es nicht sinnvoll ist, die eigenen Konterfeis ins Netz zu stellen. Die Fotos von der Aktion verschwanden. Allerdings zu spät, wie sich jetzt herausstellt.

Anlass der Demonstration war der Überfall von vermeintlich Linken auf die bei Nazis beliebte Kneipe "Zum Henker" in Berlin–Niederschöneweide am Tag zuvor. Dabei erlitt der 28-Jähriger Rechtsextremist Enrico S. lebensgefährliche Kopfverletzungen. Deshalb marschierten die Männer von der Aktionsgruppe der „Freien Nationalisten Uckermark“ (FNUM) – so ihre Selbstbezeichnung – bei ihrer ersten öffentlichen zur Schau Stellung hinter dem Transparent „Linken Terror Stoppen“.

Mittlerweile ist die Aktionsgruppe noch auf zwei weiteren Demonstrationen aufgetreten. In Berlin übten sie am 10. Oktober „Solidarität mit Enrico“ gegen den „Linken Terror“, obwohl die Polizei mittlerweile bekannt gegeben hatte, dass die Tat keinen politischen Hintergrund hatte. Und am 17. Oktober verflüchtigte sich ihr „Recht auf Zukunft“ in Leipzig und brachte ihnen weitere Ermittlungsverfahren ein.

Man darf gespannt sein, ob sich die FNUMler nach der Absage von Halbe auf den Weg nach Wunsiedel machen, um dem kürzlich verstorbenen NPD-Vize Jürgen Rieger zu gedenken. Sicher werden sie dabei wieder mit dem unpassenden Transparent „Linken Terror Stoppen“ aufmarschieren, das eine Hinterlassenschaft der „Hatecore Warriors Uckermark“ ist und ursprünglich bei der Eröffnung des Uckermärkischen Kreistages im Herbst 2008 gezeigt werden sollte.

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antiantianti schrieb am 11.11.2009
die demo der wütenden \"möchtegern- und schon richtigen nazis\" in angermünde ist ja nur die berühmte spitze des braunen eisberges. wenn man mal in den psychosozialen zustand der einzelnen personen abtaucht und von dem einen o. anderen schon mal wörtlich solche äußerungen wie: ich möchte mal erleben, wie jemand. stirbt. usw.! dann ist potzlow nicht mehr fern. wenn dann ein schon mehrfach bestrafter täter (micha sch.) mit basballschläger auf polizei losgeht.
in berlin auf der demo gegen den \"roten terror\" öffenlich und laut für enrico (in wirklichkeit von saufkumpanen angefahren) und für h.wessel nach RACHE schreien darf, dann entsteht wohl eine direkte linie von der offiziellen nazidemo in berlin zum kleinen braunen rinsal in angermünde.
in berlin wurde die demo - obwohl die polizei die NICHTLINKEN täter schon lange hatte - zugelassen. gegen bürger die sich zur wehr setzten, ging die polizei brutal und rigide vor. das stärkt doch das selbstbewußtsein unserer kleinen braunen ungemein und lässt die vermutung offen, dass da was in der UM nicht stimmt. wenn die zivilgesellschaft, die nicht endlich in den griff bekommt, wird uns bald selbst die ironie verloren gehen!

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