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news >> 2009 >> 090511_01

11.05.2009

Von der Zivilgesellschaft unbeachtet

Rechtsrockkonzert am 1. Mai in Biesenthal

Biesenthal (ipr) Am 1. Mai hat es ein Rechtsrockkonzert im von der NPD Barnim-Uckermark (BUM) genutzten ehemaligen Stasigelände in Biesenthal vor über 100 Nazis gegeben. Das geht aus einem Forumseintrag im internationalen Nazi-Forum "thiazi.net" hervor. Dabei sollen drei Rechtsrock-Bands aufgetreten sein: "Stargarder Jungs", "Tätervolk" und "Exzess".

Aus dem Thread oder Diskussionsstrang "SolidaritätsKonzert am 1. Mai" geht ebenfalls hervor, dass die Polizei vor Ort war und die Fahrzeuge der anreisenden Rechtsextremisten kontrolliert hat. Dabei sollen auch Musikinstrumente beschlagnahmt worden sein. Das Konzert habe aber trotzdem stattgefunden, heißt es in dem Forumseintrag weiter, "Trotz all der Schikane schafften die Grün Weissen es doch nicht alle Instrumente sicher zu stellen und so war der Abend gesichert."

In den Pressemitteilungen des Schutzbereiches Barnim fand sich allerdings kein Hinweis auf den Einsatz in Biesenthal. Die Sprecherin der Polizei des Schutzbereiches Barnim, Martina Schaub, bestätigte jedoch gegenüber "gegenrede.info" Verkehrskontrollen in Biesenthal am 1. Mai nachdem man Personenzulauf auf das Objekt festgestellt habe. Sie bestätigt auch, dass im Zuge der Gefahrenabwehr Musikinstrumente beschlagnahmt wurden. Ob es wirklich zu einem Konzert gekommen sei, könne sie nicht sagen. Die Beamten hätten keine Musik wahrgenommen. Während im Thread von 150 Anwesenden geschrieben wird, spricht die Polizei von knapp über 100 Personen, die das ehemalige Stasigelände betreten haben.

Das Rechtsrockkonzert ist nach der Geburtstagsfeier der Kameradschaft Märkisch Oder Barnim (KMOB) am 21. März diesen Jahres, das zweite größere Treffen von Rechtsextremisten auf dem ehemaligen Stasigelände in Biesenthal.

Das Gelände, das früher von der Stasi und nach der Wende durch den Kreis Barnim als Asylbewerberheim genutzt wurde, gilt schon seit letztem Frühjahr als Objekt rechtsextremistischer Begierden. Möglicher Pächter oder zukünftiger Eigentümer wird nach jetzigem Wissensstand allerdings nicht die NPD sein. "Das Gelände ist von einer Devasta GmbH in Gründung gepachtet worden. Geschäftsführer ist der ehemalige NPD-Kreischef von Barnim-Uckermark Mike Sandow", so Biesenthals Bürgermeister André Stahl.

Um die Sorgen und Ängste der Einwohner Biesenthals zu vertreiben, hatte sich die Devasta GmbH im letzten Jahr in einem Flugblatt an die Öffentlichkeit gewandt. Unter der Überschrift "Ein offenes Wort zum ehemaligen Asylbewerberheim in Biesenthal" versuchte die ihren Namen nicht nennende "Geschäftsleitung" zu vernebeln: "Zu keinem Zeitpunkt war oder ist die NPD Eigentümer, Mieter oder Pächter der Immobilie im Erich-Mühsam-Weg und es fanden auch keine ‚NPD-Veranstaltungen’ statt. Entsprechend kann die NPD auch kein 'Schulungszentrum' errichtet oder geplant haben."

Unabhängig davon, wie die Eigentumsverhältnisse wirklich sind, die NPD BUM kann das Grundstück jederzeit nutzen und tut das auch, um den jungen Kameraden, auf die sie ja im kommenden Wahlkampf angewiesen ist, einen Platz zum Feiern zu bieten.

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